Kriminalitätsstatistik Wohnungseinbrüche: Was man wissen sollte

Berlin (dpa) - Die Zahl der Wohnungseinbrüche in Deutschland steigt und steigt, allein in den vergangenen sechs Jahren um mehr als ein Drittel. Das Einbrecher-Gewerbe boomt - aber die Sicherheitsbranche auch.

Kriminalitätsstatistik: Wohnungseinbrüche: Was man wissen sollte
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Fragen und Antworten zu einem wachsenden Problem:

Wie viele Einbrüche gab es im vergangenen Jahr?

Im Jahr 2015 wurden mehr als 167 000 Einbrüche und Einbruchsversuche polizeilich registriert - ein Anstieg um rund 10 Prozent.

Wann, wie und wo finden Einbrüche statt?

Nicht in der Nacht, sondern am hellen Tag passieren die meisten Einbrüche. Die Täter suchen sich leicht zu erreichende Fenster und Fenstertüren und brechen mehrheitlich zwischen 10 und 18 Uhr ein. Die Stadtstaaten sind besonders stark betroffen: Bremer werden mehr als zehnmal so oft Opfer eines Einbruchs wie Thüringer.

Was hindert Einbrecher daran, in die Wohnung zu gelangen?

Bei 42,7 Prozent der versuchten Einbrüche gaben die Diebe erfolglos auf. Meist versuchen sie höchstens fünf Minuten lang, eine Wohnung zu knacken. Einbruchhemmende, abschließbare Türen und Fenster, solide Beschläge und Schließzylinder tragen dazu bei, die Wohnung sicherer zu machen. Die Sicherheitsbranche verzeichnete daher 2015 Zuwächse in allen Bereichen, mit 7,4 Prozent mehr Umsatz bei Alarmanlagen und 5,1 Prozent mehr bei Videoüberwachung als im Vorjahr.

Wie viel wird gestohlen?

Die Versicherungen ersetzten 2015 nach eigenen Angaben Schäden in durchschnittlicher Höhe von etwa 3300 Euro.

Wer sind die Einbrecher?

Fast jeder zweite Tatverdächtige kommt aus derselben Gemeinde. 85 Prozent sind Männer, oft zwischen 30 und 40 Jahre alt. Die Aufklärungsquote ist allerdings im Verhältnis zu anderen Verbrechen sehr gering. Nur in 15,2 Prozent der Fälle kann die Polizei einen Täter ermitteln.

Was sind die Konsequenzen eines Einbruchs?

Eine der gravierendsten Folgen ist die gefühlte Unsicherheit und Hilflosigkeit in den eigenen vier Wänden. Fast jeder zweite Betroffene berichtet davon. Das Bedürfnis der Opfer nach Gerechtigkeit kann die Justiz allerdings nur selten stillen. Laut einer Studie des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen wird nur in 2,6 Prozent der Fälle der Täter auch verurteilt.

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