Tapeten imitieren Kacheln - Neue Ideen bei den Wandbelägen

Köln (dpa/tmn) - Schuster, bleib bei deinen Leisten - das gute alte Sprichwort zählt in der Einrichtungsbranche nicht mehr. Immer mehr Materialien imitieren einfach das Aussehen der anderen. Dazu gehört seit längerem, dass Fliesen wie Parkett wirken können.

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Oder neuerdings Tapeten wie Keramikkacheln - letzteres ist für Karsten Brandt, Geschäftsführer des Deutschen Tapeten-Instituts, sogar ein Trendthema. Zu sehen ist das gerade auf der Internationalen Möbelmesse IMM Cologne in Köln (bis 24. Januar). „Man denkt dabei an eine gemütliche Landhausküche um 1900.“ Doch auch im Wohnzimmer sehe eine mit so einem Motiv tapezierte Wand gut aus.

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Das Thema Fliesenmuster auf der Tapete gehört für Brandt aber noch in eine zweite Neuheitengruppe bei den Wandbelägen: Er nennt sie „Storytelling“, das Geschichtenerzählen. Eigentlich versteckt sich hinter dem Begriff eine Methode des Erzählens, mit der man mit Hilfe einer Metapher oder eines Symbols einen Inhalt transportiert. Das geht auch mit Bildern an der Wand: Die Kacheln vermitteln das Gefühl einer gemütlichen Wohnküche, Stahlträger den Schick einer Industriehalle, und britische Telefonzellen auf der Tapete geben dem Raum englisches Lebensgefühl. „Oder man hat zum Beispiel Zeitungsblätter und denkt, man sitzt in einem französischen Bistro und trinkt Café au Lait“, nennt Brandt ein weiteres Beispiel.

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Natürlich ist das nicht ganz neu: Sehr bekannt sind ja etwa Tapetenmotive wie die Südseeinsel oder eine Skyline von New York als Wandmotiv. „Es ist aber nun etwas anderes - es ist ein bisschen um die Ecke gedacht“, erklärt Brandt. Statt eine komplette Landschaft abzubilden, werden nur einzelne Motive einer Themenwelt genommen. Symbole eben.

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Weiterhin setzen viele Tapetendesigner auf Beläge mit Struktur. „Technisch ist das jetzt einfach möglich, daher werden die Strukturen auch immer aufwendiger“, erläutert Brandt. So zieren zum Beispiel Perlen Wandbeläge. Und weiterhin angesagt sind Motive in Metallfarben, vor allem warmes Kupfer und Bronze. Dazu gehört auch alles, was sonst irgendwie funkeln und glänzen kann. Das hat für den Tapetenexperten einen besonderen gestalterischen Reiz: „Wo eine Lampe auf die Tapete fällt, leuchtet sie“, und das verändere nur für diese gewisse Zeiten die Wirkung des Raumes.

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Und wer es weniger prachtvoll mag? Der findet weiterhin viele Blumenmuster und sonstige Motive der Pflanzenwelt bei den Tapeten. Allerdings werden die Dessins kleinteiliger, erklärt der Branchenkenner. Und die Motive auch teils dezenter.

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