Schimmelfalle Bad - Tipps gegen die schwarzen Flecken

Bonn (dpa/tmn) - Unappetitlich sind schwarze Schimmelflecken im Badezimmer. Die meisten Mieter oder Hausbesitzer versuchen daher, mit glatten Oberflächen oder wasserabweisender Farbe vorzubeugen. Dabei kann ein offenporiges Holzregal vor Schimmel schützen.

Duschen, Waschen, Planschen: Im Badezimmer entsteht viel Dampf. Und ein Tropfen Wasser bleibt selten allein: Auf ihm bleiben viele Staub- und Schmutzpartikel haften. Zusammen ergibt das die perfekte Lebensgrundlage für Schimmel. Ein wichtiger Schritt zur Vermeidung der schwarzen Flecken ist deshalb der Kampf gegen die Feuchtigkeit. Falls die einfachen Haushaltstipps nicht greifen, können bauliche Veränderungen helfen.

Die Vorbeugung ist genauso simpel wie wirkungsvoll. Bewohner sollten das Badezimmer oft lüften, rät Birgit Holfert, Energieexpertin des Verbraucherzentrale Bundesverbandes. In einer kleinen Wohnung mit nur einem Wohnraum sei das ein- bis zweimal am Tag wichtig, in Wohnungen mit vier Zimmern sogar vier- bis fünfmal. Das Fenster sollte dabei fünf bis zehn Minuten komplett geöffnet sein.

Warme Luft nimmt Feuchtigkeit besser auf als kalte. Wenn es draußen kühl ist, sollten Bewohner im Bad zwischen dem Lüften daher auch heizen, empfiehlt Holfert. Und der Heizkörper sollte nicht durch Möbel, Vorhänge oder Verkleidungen abgedeckt sein. Die Frischluft muss gut an alle feuchten Stellen kommen - Feuchtigkeit kondensiert am ehesten an kalten Flächen, also an Außenwänden oder in Bodennähe.

Die optimale Temperatur im Badezimmer liegt zwischen 21 und 23 Grad. Die Luftfeuchtigkeit sollte 60 Prozent auf Dauer nicht überschreiten. Daneben bleibt der Raum am besten möglichst trocken und sauber. Das bedeutet: Nach dem Duschen oder Baden stoßlüften, Duschvorhänge ausbreiten, Trennwände abziehen und den Wannenrand abtrocknen.

Kleine Schimmelflecken entfernen Bewohner mit 70-prozentigem Alkohol aus der Apotheke. Bei großflächigem oder wiederkehrendem Befall sollten sie jedoch die Meinung eines Experten einholen, rät Holfert. Dieser kann auch die Ursache feststellen - und manchmal bewirkt schon eine Veränderung bei der Einrichtung etwas.

Den Spritzwasserbereich sollten glatte und wasserresistente Oberflächen umgeben. Das können neben den üblichen Kacheln auch Granitoberflächen sein, erklärt Jens Wischmann, Geschäftsführer der Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft (VDS) in Bonn. In kleinen oder fensterlosen Badezimmern helfe unter Umständen eine Dampfsperrfolie. Diese wird zwischen Wand und Fliesen eingebaut und verhindert, dass Feuchtigkeit in die Wand kommt und es dort schimmelt.

Glatte Oberflächen lassen sich gut sauber halten. Ein Bad müsse aber nicht unbedingt an allen Wänden Kacheln haben, sagt Wischmann. Corinna Kodim vom Eigentümerverband Haus & Grund Deutschland empfiehlt ebenfalls, nicht nur wasserresistente Materialien zu verbauen. Ein komplett gekacheltes Bad hält sie für unnötig teuer und kontraproduktiv. Stattdessen rät Kodim zu Kalkputzen, etwa an Wänden ohne hohe Spritzwasserbelastung und unterhalb der Decke. „Das sind Stoffe, die eine Löschblattwirkung haben“, erläutert Kodim. Ist die Luft nach dem Duschen feucht, nimmt der Putz und ähnliches Baumaterial den Dampf auf. Das führe dazu, dass sich weniger Wassertropfen an allen anderen Oberflächen absetzen. Das Schimmelrisiko in Nischen und Ecken sinkt damit. Der Putz hingegen trocknet nach einiger Zeit wieder.

Auch offenporiges Holz in Form von Möbeln oder Deckenplatten könne als Zwischenspeicher für Flüssigkeit fungieren. Vernachlässigen Bewohner das regelmäßige Lüften aber, kann unbehandeltes Holz aufquellen und schimmeln, gibt Wischmann zu bedenken.

Doch ewig halten nicht alle Materialien den Pilzen stand: Nicht nur in kalten Ecken, sondern auch an Fugen sammeln sich Wasser und Schmutz gerne an. Nach 10 Jahre, bei guter Pflege erst nach 20 Jahren sollten Hausbesitzer sie neu verfugen. Inzwischen gibt es dafür immerhin schimmelhemmendes Silikon, so Kodim.

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