KLEBSTOFFE Heimwerker-Tipp: Wie verklebt man richtig?

Ob es um zerbrochene Fliesen, um abgebrochene Holzteile oder anzubringende Leisten geht: Mit Klebearbeiten sind Heimwerker regelmäßig konfrontiert. Damit Verklebtes langfristig an Ort und Stelle bleibt, spielen verschiedene Faktoren eine Rolle. So neben der Klebstoffart vor allem die Klebetechnik.

 Fliesen richtig verkleben.

Fliesen richtig verkleben.

Foto: shutterstock.com/cnikola

Eine Frage der Technik

So wie es im heutzutage umfangreichen Sortiment an verschiedenen Klebstoffen geeignete Varianten für alle Materialien gibt, gibt es für jedes Klebevorhaben auch die richtige Klebetechnik. Im Groben unterscheidet man folgende Vorgehen:

  • Nasskleben
  • Kontaktkleben
  • Reaktionskleben
  • Schmelzkleben

Welche dieser Techniken Heimwerker am besten wählen, hängt von der Konsistenz der Materialien und der Beschaffenheit der Klebeflächen ab. Wie viel Zeit zur Verfügung steht und wie belastbar die Klebeverbindung sein soll, ist ebenfalls entscheidend. Will man beispielsweise Haken im Bad richtig ankleben, muss die Klebeverbindung außerdem feuchtigkeitsresistent sein. Nicht alle Klebstoffe und Klebetechniken können das garantieren.

Wann klebt man nass?

Ob es um Alleskleber, Bastelkleber oder Montageklebstoff geht: Als Klebetechnik basiert das Nasskleben auf einem einseitigen Klebstoffauftrag. Das deshalb auch als Einseitenverklebung bezeichnete Verfahren eignet sich nur, falls eine der zu verklebenden Oberflächen saugfähig ist. Der Auftrag des Klebstoffs erfolgt bei der Einseitenverklebung vollflächig. Unmittelbar danach fügt man die Klebeteile zusammen und fixiert sie, bis der Klebstoff trocken ist.

Was ist eine Zweiseitenverklebung?

Als Zweiseitenverklebung ist im Unterschied zum Nasskleben das Kontaktkleben bekannt. Anders als bei der Einseitenverklebung trägt man den Klebstoff in diesem Fall auf beide Klebeflächen auf. Saugfähig müssen daher beide Teile sein. Die zusammengefügten Klebeteile lässt man für zehn bis 15 Minuten ablüften, bis sie berührtrocken sind. Anschließend presst man die Flächen nochmal fest zusammen. Grundsätzlich kommen für diese Klebetechnik beispielsweise Kraftkleber in Frage.

Worauf kommt es beim Schmelzkleben an?

Alle Schmelzklebstoffe bringt man per Heißklebepistole auf. Der Klebstoff wird in solchen Pistolen geschmolzen und darf vor dem Auftragen nicht wieder auskühlen. Daher entscheiden sich Heimwerker am besten nur bei schnell umsetzbaren Klebevorhaben für diese Klebetechnik. Längere Wartezeiten oder schwer erreichbare Klebeflächen erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass der Kleber an der falschen Stelle aushärtet.

Was unterscheidet Reaktionskleben und Sekundenkleben?

Wie schon der Name besagt, basiert die Reaktionsklebetechnik auf einer chemischen Reaktion. Sowohl Zwei-, als auch Einkomponentenkleber gelten als Reaktionskleber. Während man Zweikomponentenklebstoffe aus Binder und Härter zusammen mischt, reagiert der Klebstoff beim Einkomponentenkleben mit der Luft. Letzteres ist beispielsweise bei Sekundenkleber der Fall, der in wenigen Minuten mit der Luftfeuchtigkeit reagiert und dabei aushärtet. Deshalb ist es bei dieser Klebetechnik besonders wichtig, dass die Klebeteile exakt aufeinander passen und sich zusammenpressen lassen.

Ein wichtiger Tipp: Wer statt der Einkomponenten-Klebetechnik mit Sekundenkleber die Zweikomponententechnik wählt, hat beim Reaktionskleben mehr Zeit, die Klebeteile zu justieren. Allerdings eignet sich diese Reaktionsklebeart nicht für Klebeflächen, die sich bis zur Reaktion nicht fixieren lassen.

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