Zu viel Lakritze kann den Blutdruck erhöhen

München (dpa/tmn) - Zu viel Lakritze kann auch für einen Erwachsenen schädlich sein. „Das kann zu Wasseransammlungen im Körper und damit zu einem Anstieg des Blutdrucks führen“, erklärte Heribert Brück vom Bundesverband Niedergelassener Kardiologen (BNK).

Der Basisbestandteil von Lakritze entfalte im Körper die gleiche Wirkung wie die Hormone Aldosteron und Cortisol: Beide behindern den Flüssigkeitsausgleich und sorgen so für einen erhöhten Blutdruck, sagte Brück.

„Gesunde Erwachsene erleiden keinen Schaden, auch wenn sie Lakritze gelegentlich in größeren Mengen verzehren“, beruhigte Brück. Die Angaben zu den Höchstmengen seien sehr unterschiedlich, und allgemein akzeptierte Grenzwerte fehlten. Als Höchstwert für den regelmäßigen Konsum würden etwa 100 Gramm am Tag für Erwachsene in der Literatur am häufigsten genannt. „Jeder kann also ohne Bedenken mal eine Tüte Lakritze vernaschen.“

Für Schwangere sind Brück zufolge aber nur maximal 50 Gramm pro Tag empfehlenswert. Das liege daran, dass Lakritze den Cortisolspiegel erhöht, der über den durchlässigen Mutterkuchen direkt an das Kind weitergegeben wird. „Cortisol ist ein Stresshormon: Es führt insbesondere zu einer Erhöhung des Blutdrucks, des Blutzuckers, und der Blutfette.“ Es sei nicht auszuschließen, dass ein Kind später besonders empfindlich auf Stress reagiert, wenn es dauerhaft zu viel Cortisol aufnimmt.

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