Ratgeber Wunderwaffe CBD-Öl: Wahrheit oder Mythos?

Immer mehr Menschen schwören auf die Wirkung von CBD-Öl. Doch mit dieser Substanz, sogenanntem Cannabidiol-Öl, sind starke Vorurteile verbunden.

 Symbolbild

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Foto: dpa/Oliver Berg

Der Wirkstoff des CBD-Öls wird aus der Hanfpflanze gewonnen und dadurch schnell mit berauschenden Effekten in Verbindung gebracht. Allerdings verursacht CBD-Öl keine psychoaktive Wirkung, die Rauschzuständen ähnelt. Vielmehr ist das Öl eine legal erhältliche Substanz, die zwar nicht als Arzneimittel zugelassen ist. Dennoch werden Cannabidiol verschiedene heilende Wirkungen zugeschrieben.

CBD-Öl weist verschiedene Wirkungsmechanismen auf

Der insbesondere in Faserhanf vorkommende Wirkstoff zeichnet sich durch vielfältige Wirkungsmechanismen aus. Inzwischen ist etwa ein Dutzend verschiedener Wirkungsweisen bekannt, die unterschiedliche Rezeptoren wie den Glycinrezeptor oder CB1-Rezeptor beeinflussen. Generell wird Cannabinoiden ein antioxidativer Effekt nachgesagt, da die Wirkstoffe freie Radikale einfangen und dadurch oxidativen Stress reduzieren. Bei Ratten wurde mittlerweile sogar eine Vermeidung von Nervenschäden durch CBD nachgewiesen.

Cannabidiol-Öl ist vielseitig einsetzbar

Wer sich näher mit der Zusammensetzung und Wirkung von CBD-Öl befasst, wird schnell herausfinden, dass der Wirkstoff eine Appetitzunahme, gesteigerte Herzfrequenz und psychische Effekte hemmt. Aus dem Grund setzen Mediziner die Substanz zunehmend für die Behandlung von Übergewicht ein. Allerdings ist es wichtig, dass die Einnahme stets unter medizinischer Aufsicht erfolgt. Außerdem haben mittlerweile mehrere Studien mit Menschen belegt, dass CBD eine positive Wirkung auf folgende Krankheitsbilder hat:

1. Krebs: Cannabinoide verkürzen Lebensfähigkeit von Tumorzellen und wirken deren Verbreitung entgegen

2. Alzheimer: degenerative Prozesse des Gehirns verlangsamen sich

3. Bekämpfung chronischer Schmerzen (als Alternative zu Opioiden)

4. Multiple Sklerose: Linderung von Symptomen wie Schmerzen, Müdigkeit, Inkontinenz, Depressionen oder spastischen Lähmungen

5. Depressionen: Cannabinoide erzeugen gesteigerte Motivation und sind in ihrer Wirkungsweise dadurch mit Antidepressiva vergleichbar

6. Epilepsie: Einschränkung von Anfällen mit Anwendung eines bestimmten Mischungsverhältnisses

7. Schizophrenie: durch Regulierung von Wahrnehmungsstörungen werden Begleiterscheinungen der Schizophrenie gemindert

Neben entzündungshemmenden Effekten schreiben Mediziner dem CBD-Öl inzwischen auch eine positive Wirkung bei Autismus zu. Weitere Wirkungen werden bereits untersucht. Deshalb gewinnt die Substanz zunehmend ebenfalls bei der Behandlung von Parkinson, ADHS, Rheuma, Migräne und Fibromyalgie an Bedeutung. Wissenschaftliche Bestätigungen für den Wirkungseffekt bei diesen Krankheiten stehen zwar noch aus. Doch Vermutungen für den hohen Wirkungsgrad haben durchaus ihre Berechtigung. Denn im Gegensatz zu zahlreichen anderen Medikamenten sind die Nebenwirkungen des Cannabidiol-Öls sehr gering. Deshalb ist das zunehmende Interesse an CBD-Öl gerechtfertigt.

Kein Allheilmittel und dennoch empfehlenswert

Cannabidiol ist zwar kein Allheilmittel. Doch eine medizinische Wunderwaffe gibt es einfach nicht. Niemand sollte glauben, dass der Wirkstoff Krebs heilen, Wunden einfach wegzaubern oder den Alterungsprozess stoppen kann. Dennoch konnten zahlreiche Studien inzwischen belegen, dass CBD tatsächlich eine positive Wirkung auf zahlreiche Beschwerden hat. Aus einer Studie der Universität von Tel Aviv geht sogar hervor, dass Knochenbrüche durch Einnahme von CBD schneller heilen. Immer mehr Menschen berichten von positiven Effekten auf ihr Wohlbefinden. Zahlreiche Erfahrungsberichte belegen, dass Beschwerden bei Kopfschmerzen oder Begleiterscheinungen von Erkrankungen wie Krebs oder Multipler Sklerose weniger schlimm erscheinen. Schon allein deshalb ist CBD-Öl der Versuch einer Einnahme wert.

Reine Ermessenssache?

Letztendlich muss natürlich jeder Betroffene selbst entscheiden, ob die Wirkung des CBD individuell ausprobiert und natürlich auch bewertet werden kann. Zudem ist es wichtig, Rücksprache mit behandelnden Ärzten zu halten. Wunderwaffe CBD-Öl: Realität oder Mythos? Vermutlich liegt die Wahrheit irgendwo dazwischen.

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