Lage in Osteuropa alarmierend : Welt-Aids-Konferenz endet mit Warnung
Amsterdam (dpa) - Zum Abschluss der Welt-Aids-Konferenz in Amsterdam hat der frühere US-Präsident Bill Clinton davor gewarnt, im Kampf gegen die Immunschwächekrankheit nachzulassen.
Internationale Kooperation und erfolgversprechende Medikamente lassen zwar hoffen, andauernde Diskriminierung und steigende Infektionszahlen in manchen Weltregionen geben aber Anlass zur Sorge.
Die Lage:
Die Vereinten Nationen (UN) haben sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, bis 2030 die Epidemie zu beenden. Doch in etwa 50 Ländern nimmt die Zahl der Infizierten laut der UN-Organisation Unaids zu. Besonders alarmierend ist Aktivisten zufolge die Lage in Osteuropa und Zentralasien. Dort gebe es jährlich rund 190.000 neue HIV-Infizierte, davon 80 Prozent in Russland. Nur eine Minderheit der Patienten habe Zugang zu Medikamenten. Die Schätzungen von Unaids sind mit 130.000 Neu-Infizierten im Jahr etwas niedriger.
Diskriminierung und Hass auf sexuelle Minderheiten spielen bei der Verbreitung von HIV und Aids eine große Rolle, kritisierte unter anderem Popstar und Aids-Aktivist Elton John. In Deutschland ist die Lage stabil, meldet die Aids-Hilfe. Rund 90.000 Menschen leben mit dem Virus, jährlich stecken sich etwa 3100 Menschen neu an.