Wasser sparen: Das können Kunden beim Einkauf tun

Berlin (dpa/tmn) - Mehr Nahrung mit weniger Wasser produzieren: Das würde nach Einschätzung der Welternährungsorganisation FAO helfen, die wachsende Weltbevölkerung vor Hunger zu bewahren. Wie Verbraucher beim Einkauf wenigstens etwas dazu beitragen können, lesen sie hier.

Verbraucher hierzulande können durch bewussten Einkauf zumindest etwas dazu beitragen, die weltweiten Wasservorkommen sinnvoller zu nutzen. Allerdings: „Am Produkt erkennt man nicht, wie viel Wasser seine Herstellung verbraucht hat“, sagte Martin Geiger, Süßwasser-Experte der Umweltorganisation WWF. „Auch Bio hilft da nicht weiter.“

Einzig sinnvoll sei, Lebensmittel aus regionaler Erzeugung zu kaufen, bei Obst und Gemüse auf die Saison zu achten und den Fleischkonsum zu senken. Denn die Fleischerzeugung einschließlich dem Anbau von Viehfutter verbraucht Studien zufolge besonders viel Wasser, und importiertes Obst und Gemüse stammt womöglich aus Regionen mit großer Wasserknappheit und schlechtem Umgang mit den vorhandenen Ressourcen. „Bio“ sei keine Garantie dafür, dass das für die Lebensmittelproduktion gebrauchte Wasser legal entnommen oder ordentlich gemanagt wird. Das werde in dem Zusammenhang nicht überprüft.

Geiger empfiehlt Kunden neben der Maxime „regional und saisonal“, im Supermarkt nach den Produktionsbedingungen zu fragen, wenn dort zum Beispiel viel Ware aus dem Mittelmeerraum angeboten wird. „Aber ansonsten gibt es nicht viele Möglichkeiten, wie der Verbraucher direkt oder indirekt Einfluss auf den weltweiten Wasserverbrauch nehmen kann“, sagte er. Als bedenklich in Bezug auf den Wasserverbrauch nannte Geiger neben den häufig kritisierten Import-Erdbeeren auch Haselnüsse aus der Türkei, Wein und Oliven aus Spanien und Robusta-Kaffee aus bestimmten Regionen in Vietnam.

So lässt sich Geiger zufolge nicht pauschal sagen, dass bestimmte Produkte wie Kaffee in Bezug auf ihre Wasserbilanz immer schlecht sind. „Es kommt darauf an, aus welcher Region sie kommen, zu welcher Saison angebaut wird, wie knapp das Wasser dort ist und wie gut oder schlecht es gemanagt wird, das heißt, wie gut die Knappheit in die Bewirtschaftung einbezogen wird.“ Dadurch könnten sich die Auswirkungen auf Mensch und Umwelt deutlich unterscheiden.

Als Beispiel nannte er Reis. Bei dessen konventionellem Anbau werde viel Wasser verbraucht, indem die Felder geflutet werden. Bei modernen Methoden wie dem „System of Rice Intensification“ werde so bewässert, dass im Vergleich bis zur Hälfte weniger Wasser nötig ist. „Es wäre wünschenswert, wenn mehr auf diese Weise angebaut würde“, sagte Geiger.

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