Teurere Teeimporte treffen auch Verbraucher

Hamburg (dpa) - Kräftige Kostensteigerungen in der Teeindustrie bekommen wahrscheinlich auch die Verbraucher zu spüren. „Es ist davon auszugehen, dass die gestiegenen Rohstoffkosten weitergegeben werden müssen“, teilte die Ostfriesische Tee Gesellschaft (Meßmer, Milford) mit.

Der Deutsche Teeverband und die Wirtschaftsvereinigung Kräuter- und Früchtetee berichteten, dass die Preise für Kräuter- und Früchtetee-Rohwaren wie Kamille, Pfefferminze und Fenchel seit Monaten im zweistelligen Prozentbereich gestiegen seien. Hinzu kämen steigende Energie- und Verpackungskosten.

Aufgrund der „vielfältigen Vertriebsstruktur in der Branche“ könne der Verband keine Angaben zur Preisentwicklung machen, sagte eine Sprecherin. Tee wird beim Discounter ebenso verkauft wie beim Tee-Einzelhandelspezialisten. Pro Kopf werden in Deutschland rund 26 Liter Tee im Jahr getrunken.

Der Branche setze die wirtschaftliche Entwicklung in den Rohstoff-Bezugsländern und die damit verbundenen Kostenexplosionen zu, teilten die Organisationen mit. Anbauflächen für Teekräuter seien weniger geworden, weil für Getreide und Soja höhere Preise erzielt werden können. Bei Schwarztee und Grüntee hätten ungünstige Erntebedingungen in China und Indien die Situation verschärft. Die beiden Länder haben einen Anteil am deutschen Teeimport von rund 40 Prozent. Die Einfuhrpreise für Tee sind den Angaben zufolge in der ersten Jahreshälfte 2011 um 15 Prozent verglichen mit dem Vorjahreszeitraum gestiegen.

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