Spinat und Rote Bete: Ostereier natürlich färben

München (dpa/tmn) - Bunte Eier an Ostern sind für viele Menschen ein Muss. Doch künstliche Eierfarbe steht im Verdacht, krebserregende Azofarbstoffe zu enthalten. Verbraucher können Eier aber auch auf gesunde Weise selbst färben.

Wollen Verbraucher Ostereier auf natürliche und gesunde Art färben, sollten sie zu verschiedenen Gemüsesorten greifen. Das ergebe allerdings keine kräftigen Farben, sondern Pastelltöne, sagt Heidrun Schubert von der Verbraucherzentrale Bayern in München. Die starke Leuchtkraft bei gekaufter Eierfarbe beruht auf Azofarbstoffen. Diese stehen im Verdacht, krebserregend zu sein und bei Kindern zu Aufmerksamkeitsstörungen zu führen.

Zum Selberfärben empfiehlt Schubert zum Beispiel das Ingwergewächs Kurkuma. Dadurch entsteht gelbe Farbe. Grün kommt durch Spinat und Rot durch Rote Bete zustande. Als erstes muss das Gemüse zerkleinert und ausgekocht werden. Auf einen Liter Wasser und einen Esslöffel Essig kommen 200 Gramm Gemüse. „Je mehr Gemüse man nimmt, desto intensiver ist die Farbe“, sagte Schubert. Nach 30 Minuten Kochen kommen die Eier hinzu. Dafür eignen sich weiße Eier, da sie die Farbe am besten annehmen.

Nach weiteren zehn Minuten sind die Eier hartgekocht und haben gekühlt eine Haltbarkeit von etwa zwei Wochen. Wenn die Eier weicher sein sollen, müssen sie nur circa fünf Minuten gekocht werden. Allerdings sind weichgekochte Eier nicht so lange haltbar.

Zum Färben am besten geeignet sind Eier, die eine Woche alt sind. Dann hat sich zwischen Eiweiß und Schale ein Luftpolster gebildet. Weil das Eiweiß dann nicht mehr an der Schale klebt, lässt es sich besser schälen. Zudem gelangt die Farbe beim Färben nicht so stark an das Eiweiß. „Bei gekauften Ostereiern kommen immer wieder Farbflecken auf dem Eiweiß vor“, erklärte Schubert. Diese sind meist frischer.

Um eine glänzende Schale zu bekommen, werden die gefärbten Eier mit Speck eingerieben. Das Einreiben schützt aber auch vor Keimen, da sich die Poren der Schale schließen. Die Haltbarkeit verlängert sich dadurch aber nicht. Auch bei gekauften Eiern wird ein Schutzlack aufgetragen, der die Poren schließt und das Innere des Eis vor Keimen schützt. Schubert empfiehlt, auch gekaufte Eier nicht länger als zwei Wochen aufzubewahren.

Wer auf natürliche Farbstoffe Wert legt, aber keine Zeit hat, die Farbe selber herzustellen, kann in Bioläden natürliche Eierfarbe kaufen. Um die selbstgefärbten Eier schön zu dekorieren, können diese in einem Bett selbstgezüchteter Kresse serviert werden, rät Schubert.

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