Schutz vor Grippe - Impfung hilft auch jetzt noch

Berlin (dpa/tmn) - Winterzeit ist Grippezeit. Die Viren sind längst da, die Zahl der Infizierten steigt. Wer Angst hat, dass es ihn als nächsten trifft, kann durchaus etwas tun: Selbst für eine Impfung ist es noch nicht zu spät.

Grippeschutzimpfungen können auch jetzt noch helfen. „Grippewellen kursieren in der Regel acht bis zehn Wochen lang“, sagt Susanne Glasmacher vom Robert Koch Institut (RKI) in Berlin. Zwischen Januar und Februar häufe sich zwar die Zahl der Grippeerkrankungen, Infektionen seien aber auch in den Folgemonaten noch möglich. Daher lohne sich der Besuch beim Arzt auch nach Beginn der Grippesaison.

Im Winter sind Grippeviren noch aggressiver als sonst: „Influenzaviren sind besonders stabil, wenn es kalt und trocken ist“, sagt Glasmacher. „Da die Schleimhäute außerdem durch trockene Heizungsluft und trockene kalte Luft stärker belastet sind, können die Viren leichter zugreifen.“

Besonders Ältere, chronisch Kranke oder Schwangere sollten sich mit einer Impfung gegen die im schlimmsten Fall lebensbedrohliche Tröpfcheninfektion schützen. Für Menschen mit geschwächtem Immunsystem könne eine Influenzainfektion etwa zu einer Lungenentzündung führen, warnt Glasmacher. „Influenzaviren können Schäden an den Lungenschleimhäuten bewirken und bakterielle Folgeinfektionen begünstigen.“

Ob man eine Erkältung hat oder an der wesentlich gefährlicheren Grippe erkrankt ist, lässt sich Glasmacher zufolge leicht am Krankheitsverlauf erkennen: „Im Gegensatz zur normalen Erkältung, die eher langsam beginnt, fühlen sich die Erkrankten bei Grippe ganz plötzlich schwerkrank.“ Typische Grippesymptome seien außerdem starke Kopf- und Gliederschmerzen sowie hohes Fieber und trockener Reizhusten.

Der Versuch, Menschenmassen, Aufzüge oder gar Supermärkte zu meiden, um so das Ansteckungsrisiko zu verringern, sei allerdings keine alltagstaugliche Strategie und daher Quatsch. Wer sich nicht impfen lassen wolle oder zusätzlichen Schutz vor dem Infekt suche, sollte vor allem auf eine gute Händehygiene achten. Neben häufigem und gründlichem Händewaschen sei ein weiterer Tipp, sich in den Ellenbeuge statt in die Hand zu niesen. Dadurch lasse sich verhindern, dass die Viren gleich beim nächsten Händedruck weiterwanderten.

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