Psychologe: Träume sind Abfallprodukte

Halle (dpa) - „Was habe ich heute wieder für einen Müll geträumt?“ Psychologen haben sich auf einer Tagung in Halle mit der Frage beschäftigt. Ihr Ergebnis: Träume sind nur Abfallprodukte.

Schlafen hat eine viel wichtigere Funktion für das Gedächtnis als bislang allgemein in der Bevölkerung angenommen. Zu diesem Ergebnis sind experimentell arbeitende Psychologen auf einer Tagung in Halle gekommen. „In Tiefschlafphasen wird ordentlich aufgeräumt“, sagte Tagungsleiter Josef Lukas zum Thema seelisches Befinden eines Menschen. Träume seien die „Abfallprodukte des Aufräumens“. Mehr als 700 Experten thematisierten laut Lukas bei dem Kongress (14. bis 16. März) auch Irrtümer und Klischees über Mann und Frau.

Zum Schlaf sagte der Experte vom Institut für Psychologie der Martin-Luther-Universität weiter: „Informationen, die wir in unserem Hirn über den Tag hinweg anhäufen, werden in Tiefschlafphasen hierarchisch strukturiert und sicher abgespeichert oder gelöscht.“ Nach Meinung der Fachleute klappe es daher mit dem Lernen nach dem Aufwachen um Längen besser als vor dem Einschlafen.

Ein Dauerthema unter den Psychologen sei die Frage, ob Frauen mehr Dinge gleichzeitig erledigen können als Männer, sagte Lukas. „Im Experiment können sie es nicht.“ Das Thema seien etliche Fachleute auf unterschiedliche Weise angegangen. „Es kommt immer wieder dasselbe Ergebnis heraus: Es ist ein Vorurteil“, sagte der Psychologieprofessor.

Das Thema Aufmerksamkeit gibt den Fachleuten laut Lukas indes ein Rätsel auf. „Noch ist unklar, wodurch Aufmerksamkeit genau gelenkt wird. Es gibt eine unbelegte Theorie, dass Bewegung und Wahrnehmung untrennbar im Gehirn abgelegt sind. Ein Klavierspieler zum Beispiel muss gar nicht mehr dauernd hinschauen, was er tut.“

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