Perfekt für den Sommer: Südtiroler Weißweine haben Frische

Düsseldorf (dpa/tmn) - Fruchtige Frische gepaart mit italienischer Leichtigkeit - so beschreiben Südtirols Winzer ihre Weißweine. Aber auch die Rotweine aus der italienisch Alto Adige genannten Region können sich weiterhin sehen lassen.

Einige der Tropfen aus Südtirol sind für Kenner wie den Master-Sommelier Hendrik Thoma perfekte Sommerweine. Das frühere Massenrotweinland im nördlichsten Zipfel Italiens hat sich inzwischen zu einer Adresse für hochwertige Weißweine gemausert. Aber auch die meisten Rotweine, darunter die heimischen Sorten Lagrein und Vernatsch, überzeugen. „Südtirol ist eine Erfolgsgeschichte“, sagte Thoma.

Alto Adige, wie die Italiener das entlang der Hochetsch gelegene Südtirol nennen, ist nach Angaben von Helmuth Zanotti von der Südtiroler Exportorganisation EOS in Bozen mit 5300 Hektar Rebfläche das kleinste Anbaugebiet Italiens. „Wir haben inzwischen eine Identität gefunden. Das war früher nicht so“, erläuterte Michael Graf Goëss-Enzenberg vom Weingut Manincor in Kaltern und Präsident der Freien Weinbauern. „Unser Gebiet steht jetzt für alpin und Frische. Die Kunden wissen nun, dass wir das nördlichste Anbaugebiet Italiens und die südlichste deutschsprachige Region sind. Und dass wir frische Weißweine produzieren.“

Die Weinwirtschaft am Fuße des Alpenkamms mit etwa 5000 Weinbauern ist sehr kleinstrukturiert und vielfältig. An etlichen Stellen immer noch von der traditionellen Pergel - einer laubenartigen Anbauform der Reben - geprägt, ähnelt die Weinlandschaft einem malerischen Patchwork von oft nur ein bis zwei Hektar großen Flächen. Ob Genossenschaften, Weingüter oder selbstvermarktende Weinbauern: Jeder versucht entsprechend dem Mikroklima seiner Lagen die passende Sorte zu kultivieren. „Südtirol besann sich wieder auf seine Tradition“, betonte Hendrik Thoma, der seit zehn Jahren die Entwicklung in Südtirols Weinbergen beobachtet.

Dabei rückten auch vernachlässigte rote Sorten wie Vernatsch oder Lagrein wieder in den Blick. Die Winzer unterstreichen heute das Typische ihres Gebietes. Christian Weith von der Klosterkellerei Muri-Gries in Bozen ist zum Beispiel stolz auf seinen „Klosteranger“, der auf das Jahr 1750 zurückgeht. Auf dem denkmalgeschützten Weinberg gedeiht aufgrund der Lage im Talkessel der Stadt Kennern zufolge der beste Lagrein Südtirols.

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