Organspenden - Patienten-Infos zur Neuregelung

Berlin (dpa) - Rund 12 000 Kranke warten in Deutschland auf ein Spenderorgan - meist vergebens. Jetzt sollen sich viel mehr Menschen für eine Spende entscheiden. Wie das erreicht werden soll und was auf Patienten zukommt, dazu hier mehr.

Bislang müssen die Menschen ihre Bereitschaft zur Organspende aus eigener Initiative erklären - per Organspendeausweis oder gegenüber ihren Angehörigen. Das soll sich jetzt ändern: Nach jahrelanger intensiver Debatte mit vielen Rückschlägen erzielten Spitzenvertreter und Fachpolitiker aller im Bundestagsfraktionen sowie die Bundesregierung am Donnerstag (1. März) den Durchbruch. Hier wichtige Fragen und Antworten dazu:

Wie soll der Weg zu mehr Organen geebnet werden?

Alle Erwachsenen in Deutschland sollen von ihrer Krankenkassen - sei es eine gesetzliche oder eine private - Post bekommen. Sie werden damit nach ihrer Bereitschaft zur Organspende nach dem Hirntod gefragt und über das Thema aufgeklärt.

Wird Druck zur Organspende ausgeübt?

Nein. Man kann die Bereitschaft erklären (Ja), sie verneinen (Nein) oder das Anschreiben einfach wegwerfen. Auch die Bereitschaft, nur bestimmte Organe zu spenden, soll man erklären können, zudem soll man bestimmte Organe ausdrücklich ausschließen können. Alle zwei Jahre soll dann erneut ein solcher Brief kommen.

Wie soll man seine Entscheidung dokumentieren?

Wie bisher auf einem Spendeausweis aus Papier. Oder - wenn dies technisch möglich ist - in einem eigenen elektronischen Fach auf dem Chip der elektronischen Gesundheitskarte. Die Versicherten selbst, ihre Ärzte oder die Kasse sollen dies dort eintragen können.

Wann soll es losgehen?

Sobald der geplante Gruppenantrag im Sommer Gesetz geworden ist, sollen die gesetzlichen und privaten Krankenkassen die Menschen schriftlich nach ihrer Spendebereitschaft fragen.

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