Alternative Medizin Neuartige Heilmethoden und was sie tatsächlich bewirken

Die Medizin ist immer weiter auf der Suche nach neuartigen Heilmethoden zur Behandlung von Krankheiten. Das gilt für die klassische Schulmedizin ebenso wie für die sogenannte Alternativmedizin. Während einige Therapieformen wie der Einsatz von Nanocellulose bereits gute Erfolge erzielt, sind in anderen Bereichen wie der COPD-Forschung und bei Clusterkopfschmerzen noch zahlreiche Studien nötig, bis Ergebnisse vorliegen. Für Patienten bieten solche neuartigen Heilmethoden die Chance, ihre Lebensqualität zu erhöhen und ein angenehmeres und schmerzfreies Leben zu führen.

Neuartige Heilmethoden und was sie tatsächlich bewirken
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Nanozellulose statt Pflaster

Forscher haben mit Hilfe von Essigsäurebakterien ein neues Biomaterial geschaffen, das in der Medizin sehr gute Dienste leisten und als alternative Heilmethode zu Pflastern funktionieren könnte. Dieses Material wird als Nanocellulose bezeichnet und hat eine Netzwerkstruktur. Ein großer Vorteil dieses Materials ist, dass es absolut natürlich ist und somit vom Menschen sehr gut angenommen und vertragen wird. Hinzu kommt, dass Nanocellulose eine hohe Stabilität aufweist und hitzebeständig ist. Somit kann das Material in ganz unterschiedlichen Bereichen eingesetzt werden.

Nanocellulose ist zwar schon seit längerem bekannt, kann jetzt aber endlich in der Medizin zielführend eingesetzt werden. Es ersetzt quasi klassische Pflaster, weil es deutlich effizienter und natürlicher als diese ist. Nanocellulose ist in der Lage, einen medizinischen Wirkstoff aufzunehmen und nach und nach abzugeben. Auf diese Weise können Wirkstoffe gezielt und in einer gewünschten Konzentration dem Körper zugeführt werden. Zudem können aus Nanocellulose Wundauflagen erstellt werden. Somit ist es nicht mehr nötig, Pflaster und Verbände zu benutzen, die in kurzen Abständen gewechselt werden müssen. Das ist für die Patienten deutlich angenehmer und bedeutet eine Zeit und Kostenersparnis für die Medizinbranche.

Mit Cannabis verschiedene Krankheiten behandeln

Viele kennen Cannabis als Rauschmittel, der Stoff leistet jedoch auch in der Medizin sehr gute Dienste. So profitieren Schmerzpatienten von Cannabis, weil sie mehr Lebensqualität gewinnen und ihr Leidensdruck gesenkt wird. Cannabis ist allerdings von Cannabinoiden zu unterscheiden. Hierbei handelt es sich lediglich um cannabisähnliche Wirkstoffe, die ebenfalls für medizinische Zwecke eingesetzt werden können. Solche Cannabinoide werden aus der Cannabispflanze natürlich isoliert und können dann in verschiedenen Umfeldern eingesetzt werden. Ebenso ist es möglich, sie synthetisch oder teilsynthetisch zu generieren und dann einzusetzen.

Der Einsatz von Cannabis in der Medizin ist noch vergleichsweise jung, weswegen weitere Studien zu den Therapieformen aktuell noch laufen. Allerdings gehören Cannabis und Cannabinoide schon heute zu den am besten erforschten Wirkstoffen in der Medizin. Entsprechend lässt sich klar sagen, dass durch den Nutzung solcher Wirkstoffe nicht zwangsweise eine Rauschwirkung einsetzt und eine Abhängigkeit entsteht. Wichtig ist jedoch, die Cannabinoide und das Cannabis zielgerichtet einzusetzen und sich genau an die ärztlichen Anweisungen zu halten.

Erfolge der COPD-Forschung

Die COPD-Forschung beschäftigt sich mit chronisch obstruktiven Lungenerkrankungen. Hierbei handelt es sich um ein wachsendes Problem, von dem aktuell etwa 200 bis 300 Millionen Menschen weltweit betroffen sind. Es gibt zwar aktuell noch keine Heilungsmöglichkeiten, aber durch die intensive Forschung werden ganzheitliche Verfahren entwickelt, mit denen der Leidensdruck gesenkt werden kann. Mittlerweile gibt es auch die global initiative for chronic obstructive lung diseases, die Großes im Bereich der Forschung auf diesem Gebiet leistet.

Um ein Mittel gegen solche chronischen Lungenerkrankungen zu finden, gehen die Wissenschaftler ganz unterschiedliche Wege. So beschäftigen sich einige gezielt mit chronischen Entzündungen und dem Immunsystem, um deren Bedeutung für die COPD-Patienten zu ermitteln. Außerdem ist es ein Ziel, die Reparaturprozesse im Körper besser zu verstehen und gezielt beeinflussen oder sogar steuern zu können. Auf diese Weise könnte irgendwann effektiv Einfluss auf den Zelltod oder die Zellalterung genommen werden. Andere Ansätze beschäftigen sich mit den Genen, die bei COPD-Krankheiten eine Rolle spielen. Diese Mischung ganz unterschiedlicher Ansätze birgt das Potenzial, Therapieformen und eventuell irgendwann sogar Heilungsmöglichkeiten für diese Krankheit zu finden.

Der Kampf gegen Clusterkopfschmerzen

Die sogenannten Clusterkopfschmerzen gehören mit zu den schmerzhaftesten Kopfschmerzen die es überhaupt gibt. Ein Problem bei dieser Krankheit besteht darin, dass sie vergleichsweise schwer zu diagnostizieren sind. Es gibt sehr viele unterschiedliche Arten von Kopfschmerzen, weswegen eine exakte Bestimmung sehr schwierig ist. Hinzu kommt, dass es für diese Art von Kopfschmerzen keine bekannten Heilungsmöglichkeiten gibt. Durch verschiedene Verfahren können Schmerzen vermieden oder gelindert werden, doch die eigentliche Ursache der Kopfschmerzen lässt sich nicht ohne Weiteres eliminieren.

Es gibt mittlerweile verschiedene Medikamente, die gegen solche Clusterkopfschmerzen eingesetzt werden können. Diese müssen jedoch zu einem passenden Zeitpunkt eingenommen werden, damit sie Zeit haben, zu wirken und die Schmerzen zu verhindern. Das setzt eine genaue Beobachtung des eigenen Körpers voraus und ist nicht immer leicht zu handhaben. Andere Therapieansätze gehen davon abweichende Wege. So gibt es zum Beispiel eine Sauerstofftherapie. Diese baut auf der Tatsache auf, dass viele Patienten mit Clusterkopfschmerzen eine Linderung empfanden, wenn sie intensiv Sauerstoff einatmen konnten. In einigen Fällen setzen Patienten Migränemittel oder Nasensprays ein, um ihre Kopfschmerzen kurzfristig loszuwerden. Gelegentlich funktioniert das, es ist jedoch unsicher, ob eine solche Behandlung wirklich funktional ist.

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Die Gentherapie weckt Hoffnungen

Ein besonders vielversprechendes Feld der Medizin sind die Gentherapien. Mit diesem könnte es möglich werden, Therapien und Heilungsverfahren für bisher unheilbare Krankheiten zu finden. Es gibt bereits einige Gentherapien, die auch schon zugelassen wurden. Ein sehr bekanntes Beispiel ist ein Präparat aus dem Jahr 2012, mit dem Fettstoffwechselstörungen behandelt werden konnten. Aber auch andere Verfahren zur Behandlung weiterer Krankheiten sind äußerst vielversprechend.

Bisher steckt die Gentherapie trotz intensiver Forschung noch in den Kinderschuhen. Es gibt Grund zu der Annahme, dass Tumorpatienten von einer Gentherapie profitieren könnten. Allerdings ist der Weg bis zu einer Zulassung solcher Therapien sehr weit. Im Namen und zum Schutz der Patienten müssen intensive Studien und Untersuchungen durchgeführt werden, bevor ein entsprechendes Medikament oder eine Behandlung zugelassen wird. Daher dürfte es noch einige Zeit dauern, bis klar ist, ob sich mit Gentherapien wirklich bösartige Krankheiten tatsächlich behandeln lassen.

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