Meningitiswelle in den USA fordert zwölf Menschenleben

New York (dpa) - Die von einem verunreinigten Medikament ausgelöste Meningitiswelle in den USA weitet sich aus. Nach Angaben der US-Gesundheitsbehörde CDC (Centers for Disease Control and Prevention ) in Atlanta starb ein weiterer Mensch an der Hirnhautentzündung.

Damit stieg die Zahl der Toten auf zwölf. In den inzwischen zehn betroffenen Bundesstaaten waren 137 Erkrankte gemeldet, 18 mehr als am Vortag. Sie hatten das Mittel in den Rücken gespritzt bekommen.

Das vor allem bei chronischen Entzündungen eingesetzte Medikament war mit Pilzen verseucht. Die dadurch ausgelöste Form der Hirnhautentzündung ist nach Angaben der Behörde nicht ansteckend. Wie es genau zu dieser Verunreinigung kam, sei noch unklar.

Insgesamt hatten 76 medizinische Einrichtungen das Präparat mit dem Wirkstoff Methylprednisolon-21-Acetat erhalten. Es wurde den Patienten in die Nähe des Rückenmarks injiziert. Das Mittel war nach CDC-Angaben in 23 der 50 Bundesstaaten geliefert worden. Mehrere Zehntausend Menschen könnten somit betroffen sein.

Nicht alle Menschen, denen die Arznei gespritzt worden sei, erkrankten, betonte die Behörde. Mit dem Medikament behandelte Patienten, die jetzt etwa über Schmerzen klagten, sich schwach fühlten oder Fieber hätten, sollten aber ärztlichen Rat suchen. Einige Menschen hätten nach der Injektion Schlaganfälle erlitten.

Tennessee bleibt der Schwerpunkt der Meningitiswelle. Ein Drittel der Erkrankten (44) und die Hälfte der Todesfälle (6) wurden in dem Südstaat registriert. Die beiden anderen Brennpunkte sind das nicht weit entfernte Virginia mit 27 Erkrankten und einem Toten und das weit im Norden gelegene Michigan. Hier starben drei Menschen, 28 Erkrankte wurden gemeldet.

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