Medikamente vertragen sich nicht mit jedem Getränk

Berlin (dpa/tmn) - Medikamente werden am besten mit Leitungswasser geschluckt. Denn Getränke wie Milch, Mineralwasser, Saft, Bier oder Wein können die Wirkung einzelner Medikamente verändern, warnt Ursula Sellerberg von der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände.

„Milch enthält den Mineralstoff Kalzium. Dieser kann sich mit Arzneistoffen verbinden und dadurch verhindern, dass sie ins Blut gelangen“, erläutert Sellerberg. Deshalb verringern Milch und Milchprodukte die Wirkung einiger Medikamente. Relevant ist dies zum Beispiel für Schilddrüsenhormone, Medikamente gegen Knochenschwund oder einige Antibiotika. „Ein Schuss Milch im Kaffee kann ausreichen, die Wirkung eines Medikaments zu stören“, sagt Sellerberg. Diese Wechselwirkung ist auch möglich bei Säften, die mit Kalzium angereichert sind oder bei kalziumreichen Mineralwässern. Durch einen zeitlichen Abstand von ein bis zwei Stunden lässt sich diese Wechselwirkung vermeiden.

Grapefruitsaft kann die Wirkung verschiedener Medikamente und ihre Nebenwirkungen dagegen verstärken: „Der Saft hemmt Enzyme, die im Körper für den Abbau vieler Arzneimittel verantwortlich sind“, erklärt die Apothekerin. Das betrifft häufig verordnete Medikamente gegen Bluthochdruck, Herzkrankheiten, Fettstoffwechselstörungen und andere chronische Erkrankungen. Bei Orangen- oder Apfelsaft wurden bislang keine vergleichbaren Wechselwirkungen beobachtet. Tabu sind außerdem alkoholische Getränke, weil auch sie Wechselwirkungen mit einzelnen Wirkstoffen eingehen können.

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