Leere Keller, frühe Lese: Traubenernte beginnt

Weinsberg/Freiburg (dpa) - Leere Keller, pralle Trauben, frühe Lese: Die Weinlese beginnt in diesem Jahr einige Wochen früher als im Durchschnitt der Jahre. Eine reiche Ernte werden die Winzer aber nicht einfahren.

Dafür haben im Frühjahr Frost und Hagel gesorgt.

„Die Vegetation ist gut zwei bis drei Wochen voraus“, berichtet Kilian Schneider, Präsident des Badischen Weinbauverbandes in Freiburg. Für den Winzer vom Kaiserstuhl bedeutet dies, dass in großen Teilen des Weinbaugebiets Baden bereits am 5. September die Hauptlese der frühen Sorten wie Müller-Thurgau beginnen wird.

Bereits am 8. August startete im rheinhessischen Westhofen die Traubenernte. Das sei außergewöhnlich früh, sagte Ernst Büscher vom Deutschen Weininstitut. Erst zum zweiten Mal seit Beginn der Aufzeichnungen wurde so früh mit der Ernte begonnen.

Die Tanks vieler Winzergenossenschaften sind leer. „Bereits jetzt steht fest, dass wir die Nachfrage nicht decken können“, sagt ein Sprecher des größten Produzenten von Schwarzriesling. Die Frost und Hagelschäden des Frühjahrs bescheren teils erhebliche Ernteausfälle. In Tauber-Franken sowie im Unterland und im Bottwartal reichen die Schäden bis hin zum Totalausfall. Dieter Weidmann, Vorstand der Württembergischen Weingärtner-Zentralgenossenschaft (WZG) in Möglingen im Kreis Ludwigsburg, geht von einem Ertragsausfall in Höhe von 40 Prozent in den Weinbergen der 61 Mitglieder umfassenden umsatzstärksten deutschen Weingenossenschaft aus.

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