Heuschnupfen: Allergiker leiden das ganze Jahr

Der warme Winter hat dafür gesorgt, dass seit Januar Pollen unterwegs sind. Derzeit lässt uns die Erle niesen.

<strong>Düsseldorf. Einigen Allergikern kribbelt es bereits seit Anfang Januar in der Nase - vier Wochen früher als üblich. Waren es zunächst die Haselpollen, die zu Beginn des Jahres für unreine Luft sorgten, ist es in NRW derzeit besonders die Erle. "Der Grund, warum die Leidenszeit für Pollenallergiker auch in diesem Jahr wieder früher eingesetzt hat, ist der milde Winter", sagt Klaus Bucher, Medizinmeteorologe beim Deutschen Wetterdienst. "Allein der Januar lag mit vier Grad über dem langjährigen Mittel." Manche Allergiker haben sogar Beschwerden, wenn es hierzulande noch gar keine Blüte gibt. "Die Pollen fliegen über weite Strecken und kommen teilweise aus Spanien", berichtet Professor Gerhard Schultze-Werninghaus, Allergologe an der Uniklinik Bergmannsheil in Bochum. Dadurch beschränke sich die Heuschnupfen-Saison nicht mehr nur auf die Sommermonate, sondern auf das gesamte Jahr. Lediglich der Dezember ist - je nach Witterung - pollenfrei.

In Deutschland leidet jeder Fünfte an Heuschnupfen. Die häufigsten und schwersten Beschwerden lösen Birken- und Gräserpollen aus. Erstere blühen normalerweise von April bis Mitte Mai. Sollte das milde Wetter jedoch andauern, erwartet Medizinmeteorologe Bucher die Birkenpollen in der zweiten Märzhälfte. "Es sei denn, es kommt noch ein Wintereinbruch."

Wer nicht sicher ist, ob er an Heuschnupfen leidet oder einen Infekt hat, kann beide Erkrankungen leicht voneinander unterscheiden. "Fieber und Kratzen im Hals sind typisch für eine Erkältung oder einen grippalen Infekt. Bei einer Allergie bekommt man diese Beschwerden nicht", so der Allergologe.

Diagnose Durch Haut- oder Bluttests kann der Verdacht auf eine allergische Reaktion bestätigt werden.

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