Geringe Nachfrage: Schweinefleisch ist saubillig

Bonn/Berlin (dpa) - Deutsches Schweinefleisch ist im Zuge des Dioxin-Skandals so billig wie selten. Die Verbraucher kauften wegen der Futtermittelkrise weniger Fleisch vom Schwein, teilte die Agrarmarkt Informations-GmbH (AMI) am Freitag in Bonn mit.

Die Mäster erzielten für ein Kilo ihres Produkts deshalb zuletzt nur noch etwa 1,13 Euro. Zum Jahresende seien es noch 1,31 Euro pro Kilo gewesen. Am Freitag sei der Preis um 23 Cent eingebrochen. „Für die Landwirtschaft bedeutet dies innerhalb weniger Wochen einen Erlösrückgang von mehr als 34 Euro je Schwein“, stellte die AMI fest. Mitte Juni hatten die Erzeuger pro Kilo noch 1,57 Euro erlöst - das war der Höchststand 2010. Auf dem Höhepunkt der Grillsaison im Jahr 2008 erzielten die Schweinebauern Ende August/Anfang September nach AMI-Angaben sogar 1,83 Euro pro Kilo.

„Am Schweinemarkt ist in Folge des Dioxin-Skandals ein sehr großes Überangebot entstanden“, hieß es in der Mitteilung. Grund sind nicht nur die deutschen Esser, die Koteletts und Würstchen zunehmend verschmähen. Auch der Export lahmt. „China und Südkorea haben ihre Grenzen für deutsches Schweinefleisch geschlossen. Aus anderen Ländern ist die Nachfrage schwach“, erklärte die AMI. Das Angebot übertreffe die schwache Nachfrage „bei weitem“.

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