Endlich Sommerfeeling - Richtig vor Sonnenbrand schützen

Bonn (dpa/tmn) - Bei den warmen Temperaturen der letzten Tage gibt es kein Halten mehr - die meisten wollen raus in die Sonne. Doch wer seine Haut nicht schützt, riskiert viel: Sonnenbrand und auf lange Sicht Hautkrebs.

So hat der Sonnenbrand keine Chance.

Wenn die Sonne scheint, zieht es viele Menschen nach draußen. Auf die Wiese, ins Freibad, zur Radtour übers Land oder ans Meer. Doch so schön die Wärme auch ist - die Sonnenstrahlen dürfen nicht unterschätzt werden. Sonst drohen Sonnenbrand und später im schlimmsten Fall Hautkrebs.

„Sonnenbrand ist tatsächlich nichts anderes als die Verbrennung von Haut“, erklärt Thomas Stavermann, Vorsitzender des Landesverbandes Berlin vom Berufsverband Deutscher Dermatologen. „Die UV-Strahlen der Sonne können bei zu langer Einstrahlung die Haut aufheizen und schädigen.“ Durch zu viel UV-Licht werde die Haut überbelastet, was unter anderem zu einer Freisetzung von Botenstoffen wie Histamin führe, ergänzt Joachim Christ, in Bonn niedergelassener Hautarzt. Das habe zur Folge, dass die Gefäße erweitert und die Haut gerötet werden. Hinzu komme meist ein Juckreiz.

Das ist aber nicht alles. Wenn bestimmte Zellen in der Haut durch die UV-Strahlung überlastet sind, können sie entarten: Hornzellen können Keratosen - warzenähnliche Knubbel - bilden, die zu weißem Hautkrebs ausarten können, und mutierte pigmentbildende Zellen zum gefährlichen schwarzem Hautkrebs führen.

Das Problem ist, dass viele Menschen die Gefahr von Sonnenbrand trotzdem nicht ernst genug nehmen. „Die Haut bei uns Europäern hat allerdings nur eine Eigenschutzzeit von etwa zehn Minuten“, warnt Stavermann. Das bedeutet: Wer ohne Schutz in die Sonne geht, schädigt seine Haut schon nach wenigen Minuten. Christ ergänzt: „Ich empfehle, jede Rötung durch die Sonne zu vermeiden.“ Gegen Bräunen in Maßen sei nichts einzuwenden. „Aber das muss langsam gehen, und die Haut muss entsprechend geschützt werden.“

Zum Schutz gibt es laut Christ mehrere Möglichkeiten: Die besonders intensive Mittagssonne meiden, Kleidung tragen, die die Arme, Beine und den Kopf schützt - und einschmieren. „Jeder sollte sich zu Beginn einer Sonnensaison mit Lichtschutzcreme eincremen“, rät er. Am besten seien anfangs Produkte mit einem Lichtschutzfaktor (LSF) von 30, hellere Hauttypen sollten sogar mit 40 starten. „Das kann im Laufe des Sommers weniger werden.“ Allerdings reiche einmaliges Eincremen pro Tag auch später nicht immer. „Wer viel draußen ist, schwitzt oder ins Wasser geht, muss sich neu eincremen.“

Elena Helfenbein, Beautyexpertin des VKE-Kosmetikverbands, rät außerdem zu Zurückhaltung. „Denken Sie rechtzeitig an den Sonnenschutz: Schon 20 bis 30 Minuten vor dem Ausflug in die Sonne sollten Sie sich großzügig mit einem Schutzprodukt mit hohem Lichtschutzfaktor eincremen.“ Diese Zeit brauche der Sonnenschutz, um seine volle Wirkung zu entfalten. Und auch wenn es in der Sonne noch so schön sei: Schatten sei erfrischender und gesünder. „Selbst im Schatten erreichen Sie noch 40 Prozent der UV-Strahlung.“

Ist die Haut doch verbrannt, lassen sich die Beschwerden zumindest lindern. „Man kann die Stellen mit feuchten Umschlägen kühlen sowie beruhigende und kühlende Cremes, Lotionen oder After-Sun-Sprays großzügig auftragen“, sagt Helfenbein. Wichtig sei auch, reichlich zu trinken, um den erhöhten Flüssigkeitsbedarf zu decken.

Bei schlimmeren Verbrennungen sollte man einen Arzt aufsuchen. „Der kann noch andere Medikamente verschreiben, die auch die Leidenszeit verkürzen“, sagt Stavermann. Pause ist für alle Sonnenverbrannten angesagt, betont Helfenbein. „In die Sonne darf man erst wieder, wenn die Symptome wie Hautrötung, Bläschenbildung komplett verschwunden sind. Und dann auch nur mit einem Sonnenschutzmittel mit sehr hohem Lichtschutzfaktor.“

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