Ein Jahr Eingewöhnung für neuen Blindenhund

Berlin (dpa/tmn) - Am 15. Oktober ist der Internationale Tag des Weißen Stockes - er soll auf die Situation blinder und sehbehinderter Menschen aufmerksam machen. Blinde müssen zum Beispiel ein Jahr Eingewöhnungszeit einkalkulieren, wenn sie sich einen Führhund anschaffen.

Blinde müssen eine Eingewöhnungsphase von bis zu einem Jahr einplanen, wenn sie sich einen neuen Führhund zulegen. „So lange kann es dauern, bis der Halter den Hund so gut kennt, dass er in allen Situationen das Verhalten des Tieres genau einschätzen kann“, sagt Sabine Haecker vom Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV). Zu Beginn begleitet noch ein Ausbilder der Führhundeschule 14 bis 28 Tage lang Hund und Halter. In dieser Phase lerne der Blinde, welche Signale der Hund kennt.

War der Halter vorher nur mit einem Langstock unterwegs, müsse er sich mit dem neuen Hund zum Beispiel auf eine höhere Gehgeschwindigkeit einstellen. Das bedeute, schneller Distanzen einschätzen und Entscheidungen treffen zu müssen. „Und auch der Hund muss sich an die neue soziale Situation gewöhnen“, erklärte Haecker anlässlich des Internationalen Tags des Weißen Stockes am 15. Oktober, der von den Vereinten Nationen ins Leben gerufen wurde.

Fast jeder fünfte Deutsche (19,5 Prozent) leidet unter einer Sehbehinderung. Das ist das Ergebnis einer 2010 veröffentlichten Studie des Robert Koch-Instituts, auf die der DBSV hinweist. Für die repräsentative Untersuchung wurden mehr als 21 000 erwachsene Bundesbürger befragt. Leichte Sehschwierigkeiten gaben 16,5 Prozent an, 1,8 hatten demnach große Schwierigkeiten, und 1,2 Prozent gar keine Sehfähigkeit.

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