Deutsche essen immer mehr Käse

Krefeld (dpa) - Die Deutschen essen so viel Käse wie noch nie. Sie greifen aber nicht häufiger zu speziellen Sorten. Der Anstieg resultiert aus dem Trend zu Fastfood und Fertiggerichten wie Burger, Pizza und Tiefkühl-Lasagne.

Der Pro-Kopf-Verbrauch von Käseprodukten stieg in Deutschland 2011 auf rund 23 Kilogramm. Das geht aus einer Schätzung der Milchwirtschaft hervor. Das wären etwa 200 Gramm mehr als 2010 und 3 Kilogramm mehr als im Jahr 2000. „Die Ernährungsgewohnheiten ändern sich“, sagte der Vorsitzende der Landesvereinigung der Milchwirtschaft NRW, Wilhelm Brüggemeier. Der Zuwachs entstehe nicht durch zusätzliche Scheiben auf den Brötchen, sondern durch den Trend zu Fastfood und Fertiggerichten wie Burger, Pizza und Tiefkühl-Lasagne. Nicht nur der Käseverbrauch im Inland sei 2011 gestiegen, sondern auch der Export.

Käse ist für die deutschen Molkereien ein Wachstumsmarkt und zudem derzeit auch sehr lukrativ: Molkereien mit Käseverarbeitung könnten Milchbauern mehr Geld für die Rohmilch zahlen als Molkereien mit dem Schwerpunkt Trinkmilch. Brüggemeier geht vor diesem Hintergrund davon aus, dass die Kapazitäten für die Trinkmilch-Herstellung in der Branche reduziert und die für die Käse-Herstellung ausgebaut werden. Die Käseproduktion stieg in den ersten neun Monaten 2011 um 1,3 Prozent in Deutschland. Dabei war der Käseexport ein Treiber, der mengenmäßig um 4 Prozent zunahm. Exportschwerpunkte sind Osteuropa und Asien. Etwa die Hälfte der deutschen Käseproduktion gehe ins Ausland.

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