Depression — die neue Volkskrankheit
Immer mehr Menschen werden wegen psychischer Probleme in Kliniken behandelt.
Berlin. „Ausbrennen“ in stressigen Jobs, private Sorgen: Psychische Störungen wie Depressionen sind zu einer Volkskrankheit geworden. Immer mehr Menschen kommen deswegen hierzulande für längere Behandlungen ins Krankenhaus, wie eine gestern vorgestellte Studie der größten deutschen Krankenkasse Barmer GEK ergab. Das kostet Milliarden. Experten fordern, dass die Betreuung außerhalb der Kliniken besser werden muss.
Innerhalb von 20 Jahren haben sich die Fälle nach und nach mehr als verdoppelt. Stark ist der Anstieg auch bei depressiven Patienten (siehe Grafik). Hinzu kommt, dass Patienten mit psychischen Störungen erheblich länger in den Kliniken bleiben — zuletzt waren es durchschnittlich 31 Tage. Insgesamt bleiben Krankenhauspatienten dagegen nur gut acht Tage.
Diagnose Nummer eins bei Klinikaufenthalten sind psychische Störungen und Verhaltensstörungen durch Alkohol — vor allem bei Männern. Mit Sorge beobachten Fachleute einen generell wachsenden Druck im Berufsleben. Angst vor Jobverlust und instabile finanzielle Situationen gelten als enorme Belastungen.