Champagner, Cava und Co. : Das Einmaleins des Schaumweins
Berlin (dpa/tmn) - Über dem Glas schwirrt der Duft von Beeren, ein Hauch von Säure kitzelt in der Nase. Winzige Perlen kräuseln sich in der tiefrosafarbenen Flüssigkeit.
Nach dem ersten Schluck ist klar, warum Experten gern das Wort „cremig“ in den Mund nehmen, wenn sie Champagner beschreiben. Warum sie überhaupt so viel Aufhebens machen um einen Schaumwein. Sekt ist Sekt, könnte man doch meinen. Wein plus Kohlensäure - oder nicht? Tatsächlich ist die Vielfalt bei Schaumweinen ebenso groß wie die Preisspanne. Ein Überblick:
Das Verfahren
Schaumweine werden zwei Mal vergoren. Das heißt, der Kellermeister lässt einen an sich fertigen Grundwein - meist einen trockenen Weißwein - mithilfe von Zucker und Hefe ein weiteres Mal vergären. Die Hefe spaltet den Zucker auf und macht daraus Alkohol und Kohlensäure. So kommen die Perlen in die Flasche.
„Qualitativ sehr hochwertige Schaumweine wie Champagner, Crémant, Cava oder Winzersekt werden in der Flasche vergoren“, erklärt Konstantin Baum, Master of Wine aus Baden-Baden. Deutlich günstiger ist die Gärung in großen Tanks.
Die Herkunft
Neben dem Verfahren spielt auch die Qualität des Grundweins eine wichtige Rolle. „Für einen optimalen Schaumwein braucht es frische, lebendige Grundweine“, sagt Baum. Ideale Bedingungen liefert - man ahnt es schon - das Weinanbaugebiet Champagne, etwa 150 Kilometer östlich von Paris.
Champagner
Champagner muss aus der Champagne stammen - und zwar vom Scheitel bis zur Sohle: Die Trauben müssen dort angebaut und der Schaumwein vor Ort gekeltert worden sein. Es gibt zwar auch sortenreine Champagner, aber meist wird der Grundwein gemischt aus Chardonnay, Pinot Noir (Spätburgunder) und Pinot Meunier (Müllerrebe). Wie gut dem Kellermeister diese Mischung (Cuvée) gelungen ist - das sei der Schlüssel zu einem guten Champagner, sagt Laurent Puig, Sommelier im französischen Luxuskaufhaus Galeries Lafayette Berlin.