Cannabis als Arzneimittel Cannabis anbauen – Ist das in Deutschland legal?

Nachdem in den USA Cannabis legalisiert worden ist, ist die Legalisierung auch in Deutschland immer wahrscheinlicher. Der erste Schritt wurde schon dadurch geschaffen, dass es in Deutschland mittlerweile Cannabis auf Rezept gibt. Demnach ist es seit dem 10.3.2017 erlaubt Patienten mit schwerwiegenden Krankheiten Cannabishaltige Arzneimittel zu verschreiben.

Cannabis anbauen – Ist das in Deutschland legal?
Foto: shutterstock.com/Dmytro Tyshchenko

Was ist Cannabis? – eine kurze Erläuterung

Hierbei handelt es sich um die sogenannte Hanfpflanze, die zu den ältesten Rauschmitteln zählt. Die Pflanze blickt auf eine lange Tradition als Nutz- und Heilpflanze zurück und wird bereits seit Jahrtausenden in der menschlichen Zivilisation eingesetzt. Charakteristisch sind die über 60 enthaltenen Cannabinoide, die eine pharmakologische Wirkung haben. Als Hauptwirkstoff sind dabei das Cannabidiol (Abk. CBD) als auch das Tetrahydrocannabidiol (Abk. THC) zu nennen. Deren Gehälter sind je nach Sorte unterschiedlich.

Nutzen von Cannabis in der Medizin

Genutzt werden können getrocknete Blüten und die daraus resultierenden Wirkstoffe, die gewonnen werden können. Hierbei werden vor allem cannabishaltige Produkte eingesetzt. Unterschieden werden können Arzneimittel sowie Nahrungsergänzungsmittel, die nicht als Arzneimittel eingestuft sind.

Welche Begriffe werden meist in Verbindung mit der medizinischen Anwendung verwendet?

Häufig wird von Cannabis als Hanfpflanze allgemein gesprochen, aber auch die bereits angesprochenen Cannabidiol, das für die pharmakologische Wirkung verantwortlich ist, wird häufig angesprochen. CBD fällt dabei nicht unter das geltende Betäubungsmittelgesetz. Das THC fällt hingegen unter das Betäubungsmittelgesetz und ist eines der Hauptwirkstoffe in der Cannabis-Pflanze. Weitere hergestellte Cannobinoide, die als Arzneimittel verwendet werden sind Dronabinol und Nabinol.

Hinweis: Nicht nur die natürlich vorkommenden Inhaltsstoffe der Cannabispflanze werden als Cannabinoide bezeichnet, sondern auch die künstlich hergestellten Subtanzen.

Einsatz von Cannabis als Arzneimittel

Cannabishaltige Arzneimittel sind in Deutschland ausschließlich als sogenannte Individualrezepturen sowie als Fertigarzneimittel erhältlich. Fertigarzneimittel werden, wie der Name schon sagt, durch ein Pharmazie-Unternehmen im Voraus hergestellt und kommen nur auf den Markt, wenn eine Arzneimittelzulassung und Registrierung vorliegt.

Individualrezepturen hingegen werden auf ärztliche Anordnung in einer Apotheke speziell für den jeweiligen Patienten hergestellt. Hierbei handelt es sich meist um:

  • Cannabinoid-haltige Kapseln und Tropfen
  • Pulver von Cannbisblüten (Anwendbar als Tee oder durch spezielle Inhalatoren)
  • Cannabis-Extrakte

Die Verschreibung dieser Arzneimittel ist jedoch an strenge Bedingungen sowie Voraussetzungen gebunden. Auch sind diese Medikamente nicht die erste Wahl und kommen meist nur zum Einsatz, wenn andere Therapieversuche erfolglos waren.

Was sind mögliche Anwendungsgebiete in der der Medizin?

Die Verwendung von cannabishaltigen Arzneimitteln ist vor allem bei folgenden Anwendungsgebieten anerkannt:

  • Schmerztherapie insbesondere bei neuropathischen Schmerzen
  • Therapie bei Appetitlosigkeit, Erbrechen und Übelkeit während der Chemotherapie oder im Rahmen von chronischen Erkrankungen
  • Behandlung von Muskelspastiken wie die Multiple Sklerose

Weitere positive Auswirkungen konnten außerdem bei den folgenden medizinischen Fachgebieten festgestellt werden:

  • Hauterkrankungen
  • Internistische Krankheiten (Bsp. Morbus Crohn)
  • Neurologische Indikationen

Legalisierung von Cannabis in Deutschland ist noch nicht in Sicht

Trotz dieser zahlreichen positiven Wirkungen in der Medizin ist die Legalisierung in Deutschland noch weit entfernt. Dies hängt vor allem auch mit den Nebenwirkungen und Risiken von Cannabis zusammen.

Dabei steht Cannabis in Verdacht Psychosen eher zu verschlimmern und zu verursachen. Des Weiteren sind auch die Nebenwirkungen nicht zu ignorieren, dies sich unter anderem durch Verwirrtheit und Schwindel äußern können.

Anbau von Cannabis in Deutschland

Viele Menschen, die sich mit diesem Thema beschäftigen sind sicher bereits auf das Thema „Cannabis anbauen“ gestoßen. Dadurch kann man die Qualität der Pflanzen selbst bestimmen und weiß wie und wo sie gewachsen sind. Dennoch ist es so, dass Privatpersonen in Deutschland keinen Cannabis anbauen dürfen. Jedes Vorhaben ist als Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz zu sehen. Einige Unternehmen, die eine entsprechende Zertifizierung haben und in der Landwirtschaft tätig sind, können Nutzhanf anbauen. Diese Cannabispflanzen haben jedoch einen stark verringerten THC-Gehalt. Hierfür werden Hanfsamen beziehungsweise Cannabissamen der jeweiligen Sorte benötigt. Cannabis Samen werden heutzutage häufig bei seriösen Online Shops direkt online bestellt. Einer dieser Shops ist zum Beispiel Zamnesia. Hier kann der Züchter Cannabis Samen kaufen und diese anschließend seiner Sondergenehmigung entsprechend anbauen.

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