Untersuchungen : BUND: Erdbeeren oft mit Pestiziden belastet
Berlin Die Erdbeerernte ist zur Zeit voll im Gange. Manche der roten süßen Früchte sind mit bestimmten Pflanzenschutzmitteln belastet. Diese sind nicht nur für den Menschen schädlich.
Konventionell angebaute Erdbeeren sind laut einer Analyse des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) oft mit Pflanzenschutzmitteln belastet. Das teilte die Umweltschutzorganisation mit und berief sich auf Laboruntersuchungen von Früchten verschiedener Händler. In 15 der 19 untersuchten Erdbeerproben fanden sich demnach Rückstände von insgesamt acht Mitteln gegen Pilze (Fungizide).
Ein Teil der Früchte wies laut BUND-Angaben zwei oder mehr Wirkstoffe auf. Diese Mehrfachbelastungen bereiteten „große Sorge“, wird die BUND-Pestizidexpertin Corinna Hölzel in einer Mitteilung zitiert. „Durch Wechselwirkung zwischen Pestiziden kann ihre giftige Wirkung verstärkt werden. Diese Gefahren werden bislang durch die Risikobewertung nicht ausreichend berücksichtigt.“
Belastung nicht nur für den Menschen
Nachgewiesen wurden laut BUND etwa Stoffe, die hormonell wirksam seien und schon in geringen Konzentrationen wirkten. Ein weiteres Fungizid werde als schädlich für die Fortpflanzung eingestuft. Die Organisation kritisiert zudem, dass Pestizide in Luft, Böden und Wasser gelangten und dort lange überdauern könnten. Auch seien manche dieser Stoffe giftig für Wasserorganismen und Vögel.