Untersuchungen BUND: Erdbeeren oft mit Pestiziden belastet

Berlin · Die Erdbeerernte ist zur Zeit voll im Gange. Manche der roten süßen Früchte sind mit bestimmten Pflanzenschutzmitteln belastet. Diese sind nicht nur für den Menschen schädlich.

Erdbeeren müssen richtig gelagert werden.

Erdbeeren müssen richtig gelagert werden.

Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Archivbild

Konventionell angebaute Erdbeeren sind laut einer Analyse des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) oft mit Pflanzenschutzmitteln belastet. Das teilte die Umweltschutzorganisation mit und berief sich auf Laboruntersuchungen von Früchten verschiedener Händler. In 15 der 19 untersuchten Erdbeerproben fanden sich demnach Rückstände von insgesamt acht Mitteln gegen Pilze (Fungizide).

Ein Teil der Früchte wies laut BUND-Angaben zwei oder mehr Wirkstoffe auf. Diese Mehrfachbelastungen bereiteten „große Sorge“, wird die BUND-Pestizidexpertin Corinna Hölzel in einer Mitteilung zitiert. „Durch Wechselwirkung zwischen Pestiziden kann ihre giftige Wirkung verstärkt werden. Diese Gefahren werden bislang durch die Risikobewertung nicht ausreichend berücksichtigt.“

Belastung nicht nur für den Menschen

Nachgewiesen wurden laut BUND etwa Stoffe, die hormonell wirksam seien und schon in geringen Konzentrationen wirkten. Ein weiteres Fungizid werde als schädlich für die Fortpflanzung eingestuft. Die Organisation kritisiert zudem, dass Pestizide in Luft, Böden und Wasser gelangten und dort lange überdauern könnten. Auch seien manche dieser Stoffe giftig für Wasserorganismen und Vögel.

Man fordere von der Bundesregierung unter anderem „mindestens eine Halbierung des Pestizideinsatzes bis 2030 sowie ein Verbot besonders gefährlicher Pestizide“, teilte der BUND mit. Die beste Empfehlung sei der Kauf von Bio-Erdbeeren. „Wer nicht zu Bio-Erdbeeren greifen kann, sollte direkt vor dem Verzehr die empfindlichen Früchte in kaltem, stehenden Wasser gründlich abwaschen“, rät der BUND auf seiner Webseite.

Zur richtigen Lagerung von Erdbeeren teilte das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) mit, diese seien im Kühlschrank zwei bis drei Tage haltbar. Sie sollten nur kurz unter fließendem, kalten Wasser abgespült und die Blütenkelche erst anschließend entfernt werden. Verschimmelte Erdbeeren müssten entsorgt werden. Die betroffenen Stellen zu entfernen, genüge nicht.

© dpa-infocom, dpa:230605-99-945513/5

(dpa)
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