Bei Gelenkschmerzen auf den Marathon verzichten

Frankfurt/Main (dpa/tmn) - Marathonläufer nehmen Gelenkschmerzen oft nicht ernst - sollten sie aber. Einfach Schmerzmittel einzuwerfen, kann sich rächen: Zu den Nebenwirkungen zählen Durchfall, Erbrechen und Herz-Kreislauf-Probleme.

Schlimmstenfalls kommt es zum Infarkt.

Starke Gelenkschmerzen sind ein wichtiger Grund, um die Teilnahme an einem Marathon abzusagen. Dennoch ignorieren viele Freizeitsportler ihre Beschwerden und schlucken lieber Schmerzmittel als nicht zu laufen. Darauf wies der Schmerztherapeut Michael Küster auf dem Deutschen Schmerz- und Palliativtag (14. bis 17. März) in Frankfurt am Main hin. Er hatte mehrfach Marathonteilnehmer nach ihrem Umgang mit Medikamenten befragt und festgestellt, dass die Läufer Warnungen in den Wind schlagen und oft Nebenwirkungen der Mittel bemerken.

Küster rät dringend davon ab, bei starken Gelenkschmerzen mitzulaufen. Vor oder während des Laufes eingenommene Schmerzmedikamente schadeten mehr als sie nutzten. Mögliche Nebenwirkungen reichen von blutigem Durchfall, Erbrechen und Herz-Kreislauf-Problemen bis hin zu akutem Nierenversagen, Herzinfarkt oder blutenden Magengeschwüren in den ersten Stunden nach dem Marathon.

Wenn überhaupt, sollten solche Mittel erst nach dem Lauf geschluckt werden - und dann auch erst, wenn sich der Kreislauf beruhigt und der Läufer genug getrunken hat. Herz-, Kreislauf- und Nierenprobleme lassen sich Küster zufolge mit isotonen Lösungen, die ein Gramm Kochsalz pro Liter enthalten, vermeiden. Grundsätzlich empfiehlt der Mediziner für die Marathonteilnahme ein Jahr Vorbereitung, regelmäßiges Training und eine sportmedizinische Untersuchung.

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