Teleshopping: Artikelknappheit ist ein Trick

Düsseldorf/Hamburg (dpa/tmn) - „Nur noch drei Artikel vorhanden - jetzt schnell zuschlagen!“: Solche Einblendungen und Ansagen beim Teleshopping sind meist Verkaufstricks. Verbraucher sollten sich davon nicht unter Druck setzen und zu übereilten Käufen hinreißen lassen.

„Das ist künstlich erzeugte Knappheit“, sagt Thomas Bradler von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Der Wahrheitsgehalt solcher Aussagen sei nur schwer zu überprüfen. Das Geschäft mit Teleshopping, Internethandel und Katalogbestellungen boomt: Der Umsatz der Branche wuchs 2010 um 4,1 Prozent auf 30,3 Milliarden Euro, teilte der Bundesverband des Deutschen Versandhandels am Dienstag mit. Für das laufende Jahr wird ein weiteres Wachstum von 5,6 Prozent auf 31,9 Milliarden Euro erwartet.

Beim Teleshopping sollten sich Käufer auch nicht von scheinbar seriösen Präsentationen mit „Experten“ blenden lassen, warnt Bradler: „Letztlich handelt es sich immer um Werbefilme.“ Deshalb sei besonders bei angeblichen Wunderprodukten wie „ewig scharfen“ Messern Skepsis angebracht.

Gesundes Misstrauen braucht der Kunde auch beim Bestellvorgang: Unseriöse Anbieter werben oft mit Versandkostenfreiheit, berechnen dann aber „Handlinggebühren“ oder Ähnliches. „Am besten lassen sie sich beim Bestellen per Telefon noch mal den genauen Preis bestätigen“, empfiehlt Bradler. Keinesfalls sollten sich Verbraucher beim Bestellen am Telefon weitere Produkte aufschwatzen lassen. Teleshopping gilt genau wie Einkaufen im Internet als Fernabsatzgeschäft. Rechtlich bedeutet das: Der Kunde hat ein Widerrufsrecht und kann die Waren innerhalb von 14 Tagen, nachdem er sie erhalten hat, wieder zurückschicken - den Kaufpreis bekommt er erstattet.

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