Stiftungsfonds für Kleinanleger: Keine sichere Alternative
Bremen (dpa/tmn) - Anleger stecken in einem Dilemma: Wer mehr Rendite will, muss meist auch mehr Risiko eingehen. Sind Anteile an Stiftungsfonds da vielleicht eine Lösung?
Grundsätzlich gilt: Stiftungen dürfen keine Verluste erwirtschaften. Und Anleger können Anteile an Stiftungsfonds kaufen. Aber sind diese Produkte wirklich so sicher, wie sie scheinen?
Die Stiftungsfonds legen Kapitalanlagegesellschaften auf. Sie verkaufen einzelne Fondsanteile. Dabei ist jeder Anteil gleichermaßen an Gewinnen und Verlusten des Fonds beteiligt. Denn der Fonds sammelt das Kapital der Anleger ein und legt es in Aktien, Anleihen, Rohstoffen, Gold, Währungen oder auch Immobilien an, erklärt Annabel Oelmann, Vorstand der Verbraucherzentrale Bremen.
Sie ergänzt: „Stiftungsfonds sind schlichtweg Investmentfonds.“ Das bestätigt auch Philipp Müller, Portfolio Manager der Performance IMC Vermögensverwaltung in Mannheim: „Grundsätzlich sind Stiftungsfonds eine neue plakative Beschreibung für etwas, das es so schon lange gibt.“
Die Besonderheit im Vergleich zu anderen Fonds: Stiftungen müssen ihr Geld risikoarm anlegen. „Spekulative Anlagen sind ihnen verwehrt“, sagt Julia Topar vom Bundesverband deutscher Banken. Auf diese Ansprüche sollten Stiftungsfonds zugeschnitten sein.
Rund 40 Stiftungsfonds gibt es in Deutschland. „Die meisten begrenzen ihren Aktienanteil auf 30 Prozent“, erklärt Topar. „Im Prinzip handelt es sich dabei um defensive bis ausgewogene Mischfonds, die einen Teil Aktien und Anleihen beimischen.“ Die Aktien sorgen dabei langfristig für eine gute Rendite. Doch es gibt auch offensivere Fonds - und je höher der Aktienanteil, desto höher das Risiko. Auch andere Instrumente wie Derivate und Hebel beeinflussten das Risiko. Außerdem könnte es durch die beigemischten Anleihen deutliche Kursverluste geben, gibt Oelmann zu bedenken.