Social Trading: Investieren nach Vorbild aus dem Internet

Stuttgart (dpa/tmn) - Zusammen geht es besser. Unter diesem Motto hat sich in den vergangenen Jahren ein neuer Trend unter Anlegern entwickelt: Social Trading im Internet. Doch das kann riskant sein.

Social Trading ist auch unter Anlegern beliebt. „Ein Teilnehmer führt dabei ein Musterdepot und macht dieses auf einer entsprechenden Online-Plattform öffentlich“, erklärt Niels Nauhauser von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg.

Wenn er viel besser als der Durchschnitt abschneidet, klettert er in den Ranglisten nach oben, und es werden andere Anleger auf ihn aufmerksam. „Mit neuen Zertifikaten oder Investmentfonds können Interessierte diesem Anleger folgen, seine Entscheidungen quasi kopieren“, sagt der Finanzexperte. Der Trader verdiene nur dann, wenn Anleger sein Depot etwa mit Zertifikaten oder Fonds kopieren wollen.

Aus Sicht von Nauhauser ist das für Anleger allerdings hochriskant. „Die Trader, die mit ihrem Musterdepot vorne landen wollen, müssen überdurchschnittliche Risiken eingehen“, warnt der Verbraucherschützer. „Das Verlustrisiko ist dann in Zukunft besonders hoch.“ Außerdem arbeiteten die Trader mit Tricks. „Diese führen zum Teil mehrere Musterdepots mit gegensätzlichen Anlagestrategien, um mit einem Depot stets vorne dabei zu sein.“ Im Grunde folgten die Anleger damit einem Roulettespieler, der mehrmals Glück hatte.

Anleger sollten sich daher nicht auf die vermeintlichen Profis verlassen und gar nicht erst versuchen, den Markt zu schlagen. „Die beste Anlagestrategie ist es, einfach die Marktentwicklung abzubilden, zum Beispiel mit einem Fonds, der einen weltweiten Aktienindex abbildet.“ Hier sei das Risiko ausreichend breit gestreut und die Kosten seien gering.

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