So kommt Weihnachtspost pünktlich an

Bonn (dpa/tmn) - Kein Geschenkpapier, keine Kordeln, keine Folie - das ist das Motto bei der Weihnachtspost. Denn eine hinderliche Verpackung kann dafür sorgen, dass Pakete zu spät ankommen. Das droht auch, wenn Absender erst am 23. Dezember zum Schalter gehen.

„Gelbe Schlitten“, „Reifen statt Kufen“, „Helfer des Weihnachtsmanns“ - Paketdienste vergleichen sich gerne mit Christkind und Co. Ganz unrecht haben sie nicht: Immerhin verteilen sie an Weihnachten etliche Geschenke. Das Paketgeschäft der Deutschen Post verdoppelt sich nach ihren Angaben im Advent. Auch andere Versanddienste haben zum Fest ihr Hauptgeschäft, bestätigt der Bundesverband Internationaler Express- und Kurierdienste (BIEK). Das bedeutet oft großes Gedrängel an den Schaltern und volle Transportbänder. Damit der selbst gestrickte Schal von Oma rechtzeitig beim Enkel ankommt, muss sie pünktlich sein und auf eine üppige Verpackung ausnahmsweise verzichten.

Denn falsch Verpacktes droht zu spät anzukommen, warnt der BIEK, dem Unternehmen wie DPD, FedEx, Hermes, UPS oder TNT angehören. Paketband, Dekoschleifchen oder Folien außen am Paket könnten in den Versandzentren Probleme machen. Verheddert sich das aufwendig drapierte Nikolauspapier in einem Transportband, könne die Verpackung zerreißen. Und Beschädigtes müsse aussortiert werden.

Dem BIEK zufolge gilt beim Verpacken: Schweres sollte auf dem Paketboden liegen, Leichtes darüber. Der Karton sollte stabil sein, und der Adressaufkleber auf der größten Oberfläche des Paktes haften. Als Füllmaterial eignen sich laut der Deutschen Post Styroporchips, Luftpolsterfolie oder Zeitungspapier.

Am besten sind Pakete so gepuffert, dass sie einen Sturz aus einem Meter Höhe aushalten können. Das rät die Zeitschrift „Computerbild“, die in einem Test vier Paketdienste verglichen hat. Denn zimperlich gingen die Dienstleister mit der Ware nicht immer um. Kommt etwas beschädigt beim Empfänger an, müsse der Absender den Schaden innerhalb einer Woche melden, erklärt der Deutsche Verband für Post, Informationstechnologie und Telekommunikation (DVPT).

Versichert seien nur Pakete, nicht aber Päckchen, warnt Serkan Antmen vom DVPT. „Wenn es um größere Werte geht, sollten Sie deshalb lieber ein Paket nehmen. Paket ist quasi Vollkasko“, ergänzt Hugo Gimber von der Deutschen Post. Bis zu 750 Euro seien Pakete je nach Anbieter versichert, fanden die Tester der „Computerbild“ heraus. Päckchen dürften zudem nicht schwerer als zwei Kilogramm sein.

Keine Rolle spiele dagegen das Gewicht bei der Lieferzeit, sagt Gimber. „Es sei denn, es handelt sich um Sperrgut, zum Beispiel eine Matratze.“ Soll das Präsent rechtzeitig da sein, müssen Absender sich an die Fristen halten. Die Deutsche Post und Hermes beispielsweise geben als spätesten Termin für den Gang zum Schalter den 22. Dezember an. Was bis 12.00 Uhr abgegeben ist, komme noch rechtzeitig zum Heiligen Abend an. Päckchen für Empfänger in Nachbarländern sollten nach Angaben der Post spätestens bis zum 15. Dezember losgeschickt werden. Für andere EU-Länder sei der 12. Dezember der Stichtag.

Für alle übrigen Länder müssten Pakete spätestens am 3. Dezember geschnürt sein - außer der Absender wählt Expressvarianten wie den Premium-Versand der Deutschen Post. Er kostet je nach Gewicht und Entfernung zwischen 8,50 Euro und 140 Euro extra.

Hundertprozentig verlassen dürften sich Kunden auf die Fristen aber nicht. „Wenn es am 22. Dezember flächendeckend Eisregen gibt, wird sicher das eine oder andere Paket nicht rechtzeitig ankommen“, sagt Gimber. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte Weihnachtspost daher zehn Tage vor dem Fest abschicken, rät Antmen.

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