Online-Kredite: Versteckte Zusatzkosten erkennen

Düsseldorf (dpa/tmn) - Verdeckte Kosten und irreführende Angaben: Anbieter von Krediten informieren im Internet ihre Kunden laut einer EU-Studie häufig schlecht. Deshalb erklärt die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen, welche Kennziffern entscheidend sind.

Verbraucher sollten bei Kreditwerbung im Internet auf versteckte Zusatzkosten achten. Die wichtigste Kennziffer zum Vergleich der Kreditkonditionen sei der effektive Jahreszins, erklärt Stefanie Laak von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf. In diesen Zinssatz flößen alle relevanten Kosten ein. Muss für den Kredit zum Beispiel verpflichtend eine Versicherung abgeschlossen werden, müssten auch diese Kosten enthalten sein.

Laut einer EU-Untersuchung weisen manche Kreditanbieter aber nicht auf die Kosten durch eine obligatorische Police hin, die oft als Restschuld- oder Ratenkreditversicherung angeboten wird. Im Auftrag der EU-Kommission überprüften die 27 EU-Länder, Norwegen und Island 562 Websites für Verbraucherkredite, darunter 26 in Deutschland. Demnach informieren rund 70 Prozent der Anbieter den Verbraucher nur unzureichend über die Kreditbedingungen.

Ein Kritikpunkt ist, dass die Kosten für eine verpflichtende Versicherung des Kredits in der Werbung unter den Tisch fallen oder die dadurch entstehenden Zusatzkosten irreführend dargestellt werden. Verbraucherschützerin Stefanie Laak weist allerdings darauf hin, dass Verbraucher ohnehin die genauen Konditionen im Kreditvertrag überprüfen sollten - und nicht nur die Werbung dafür. Es sei immer die Frage, ob man eine Kreditversicherung wirklich braucht - denn Pflicht ist sie ist oft nicht. Manche Anbieter erweckten aber genau diesen Eindruck.

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