Neue Regelung: Das Erben wird teurer und unbequem

Recht: Bislang erteilen unabhängige Nachlassgerichte den Erbschein. Künftig sollen das Notare übernehmen.

Berlin. Wenn es ums Erben geht, kracht es in vielen Familien. Da wird die Gültigkeit des Testaments angezweifelt und gestritten, wer was bekommt. Unabhängige Nachlassgerichte reden ein entscheidendes Wort mit. Denn sie bestimmen, wer Erbe geworden ist und stellen den Erbschein aus. Künftig sollen Notare diese Aufgabe übernehmen. Der Plan der Bundesländer macht die Sache für den Bürger teurer und undurchsichtiger.

Derzeit erteilen bundesweit weitgehend die Nachlassgerichte den Erbschein. Geht es nach dem Willen der Länder, entscheidet demnächst jedes Land in Eigenregie, ob ein Bürger stattdessen zum Notar gehen muss. Dieser soll grundsätzlich "zur zentralen Stelle für alle Fragen und Probleme" rund um die Themen Testament, Nachlass und Erbe werden, heißt es im Gesetzesentwurf zur "Übertragung von Aufgaben im Bereich der freiwilligen Gerichtsbarkeit auf Notare". Mit der Idee wollen die Länder die Justiz entlasten und Kosten verringern. Das Bundesjustizministerium steht dem "Plan grundsätzlich positiv gegenüber." Ob und wann die Neuerung kommt, steht nicht fest - zuerst muss das Grundgesetz geändert werden.

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