Jobangebote für "Finanzagenten" sind nicht seriös
Polizei und Verbraucherschützer warnen schon seit längerem davor, sich als Finanzagent zur Verfügung zu stellen. Doch Zahlen des Bundeskriminalamts zeigen, dass die Fälle zunehmen. Wer mitmacht, dem drohen empfindliche Strafen.
Düsseldorf. Auf Internetseiten oder via Spammail wenden sich Betrüger an Jobsuchende und stellen ihnen tolle Verdienstmöglichkeiten in Aussicht, wenn sie als Finanzagent für sie tätig werden. Die Bezeichnungen können auch variieren: "Financial Agent", "Finanzmanager", "Escrow Agent", "Treuhandagent", "Lieferungsmanager", "Finanztransaktionsmanager", "Projekt Koordinator", "Prozessmanager", "Regional Manager für Zahlungsbearbeitung", listet etwa das Portal www.polizei-beratung.de auf.
Doch Vorsicht: Wer darauf reinfällt und sich daran beteiligt, macht sich der Geldwäsche schuldig. Ihm drohen empfindliche Strafen (siehe Paragraph 261 Strafgesetzbuch). Sich herauszureden, man habe von dieser Masche nichts gewusst, dürfte nicht viel bringen, da bereits seit geraumer Zeit davor gewarnt wird.
Wie jüngste Zahlen des Bundeskriminalamts BKA und der Finanzaufsicht Bafin zeigen, ist allein die Zahl der Verdachtsanzeigen nach dem Geldwäschegesetz 2010 um 22 Prozent auf gut 11000 Meldungen angestiegen — laut BKA-Präsident Jörg Ziercke bedeutet das einen absoluten Höchststand seit Inkrafttreten des Geldwäschegesetztes im Jahr 1993. Mehr als jede vierte Verdachtsanzeige (knapp 3100) stand dabei im Zusammenhang mit Finanzagenten — ein Zuwachs von fast 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr.