Ratgeber : Erfolgreich umschulden – mit diesen Tipps klappt’s
In der Umschuldung von älteren Bankverbindlichkeiten kann Sparpotenzial liegen, vor allem angesichts der historisch niedrigen Zinsen.
Ob sich das Umschulden für einen Kreditnehmer wirklich lohnt, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Einer der Faktoren ist die Höhe der Restschuld, ein weiterer die verbleibende Laufzeit und schließlich noch der Zinssatz, der im aktuellen Vertrag vereinbart ist. Eine hohe Restschuld und eine längere, noch verbleibende Laufzeit ergeben ein großes Sparpotenzial. Mit den folgenden Tipps klappt es mit dem Sparen bei der Umschuldung.
Ist das Umschulden lohnenswert?
Wer seinen bestehenden Kredit oder vielleicht auch mehrere Kredite umschulden möchte, hat meistens nur eine Möglichkeit herauszufinden, ob das wirklich am Ende günstiger ist: rechnen. Hat ein Kreditnehmer beispielsweise vor drei Jahren einen Kredit in Höhe von 20.000 Euro aufgenommen und eine Laufzeit von 84 Monaten vereinbart, hat er bei einem Effektivzins von acht Prozent immer noch 12.723 Euro zurückzuzahlen. Hat der neue Kredit einen Zinssatz von fünf Prozent, sinkt die Monatsrate über die restliche Laufzeit von 48 Monaten. Am Ende ergibt sich eine Ersparnis von 796 Euro. Verlangt die bisherige Bank eine Vorfälligkeitsentschädigung, ergibt sich eine niedrigere Ersparnis. Eine Umschuldung ist beispielsweise bei der Umschuldung eines Baukredits interessant, der noch eine längere Restlaufzeit hat.
Beträgt die Restlaufzeit nur noch zwölf Monate oder weniger, ist es häufig schwieriger, einen günstigeren Nachfolgekredit zu finden. Viele Banken haben eine Mindestkreditsumme und eine Mindestvertragslaufzeit. Außerdem ist das Sparpotenzial bei einer kürzeren Laufzeit recht klein.
Mehrere Kredit auf einmal ablösen
Alte Ratenkredite abzulösen, ist nicht nur lohnenswert, weil die Zinsen günstiger sind. Verbraucher, die mehrere Darlehen zurückzahlen müssen, haben noch weitere Vorteile. Ist nur ein Kredit zurückzuzahlen, erlangen sie wieder einen besseren Überblick über ihre Finanzen, denn dann sind nicht mehr jeden Monat verschiedene Raten an mehrere Gläubiger zu bezahlen. Dann ist auch viel leichter ersichtlich, wann der Zeitpunkt erreicht und der Schuldner wieder frei von Schulden ist.
Angabe „Umschuldung“ als Verwendungszweck ist vorteilhaft
Wenn Verbraucher bei der Kreditbeantragung direkt als Verwendungszweck die Umschuldung angeben, weiß das Kreditinstitut, dass der Kunde weitere Verbindlichkeiten hat, die er jetzt in eine zusammenfassen möchte. Er will die bestehenden Darlehen für das Auto, die neuen Möbel und den letzten Urlaub damit alle ablösen. Das hat den Vorteil, dass die bestehenden Ratenverpflichtungen bei der Berechnung der Haushaltsausgaben unberücksichtigt bleiben. Sie fallen schließlich in der Zukunft weg. Die Bank berücksichtigt nur die Rate des Umschuldungskredits. Die geringere monatliche Belastung verbessert zudem die Bonität. Da der Kunde einen größeren finanziellen Spielraum hat, steigt darüber hinaus die Wahrscheinlichkeit auf eine Kreditzusage. Die Bank geht dann eher davon aus, dass der Kunde in der Lage sein wird, die Verbindlichkeiten zu bedienen. Unter Umständen ergeben sich sogar bessere Kreditkonditionen.