Die neuen TAN-Verfahren beim Online-Banking

Bonn (dpa/tmn) - Online-Banking ist beliebt. Allerdings fallen Kunden immer wieder Trickdieben zum Opfer. Viele Banken ändern daher nach und nach ihre Sicherheitsverfahren. Doch das ist für Verbraucher nicht immer umsonst.

Wer seine Bankgeschäfte von zu Hause aus per Computer erledigt, kennt das Verfahren: Für jede einzelne Überweisung muss man eine Transaktionsnummer (TAN) eingeben. In den Anfangszeiten des Online-Bankings standen diese noch auf Papier, doch das gilt inzwischen als unsicher. Daher haben viele Banken neue Verfahren eingeführt. Noch haben aber nicht alle Institute umgestellt.

Nicht alle Verfahren für die Freigabe der Online-Buchungen schützen die Daten des Nutzers gleich gut. „Am sichersten sind die Systeme, bei denen das eigentliche Online-Banking und die Übertragung der TAN auf getrennten Wegen erfolgen“, erklärt Nora Basting vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) in Bonn. Das sei beim mobile-TAN- und beim chipTAN-Verfahren gegeben.

Immer mehr Banken setzen daher auf solche sicheren Verfahren. Bei den Sparkassen etwa läuft derzeit der Umstieg auf mobileTAN und chipTAN. Ein Drittel der Online-Kunden der Sparkassen habe bislang schon auf eines der neuen TAN-Verfahren umgestellt, sagt Michaela Roth vom Deutschen Sparkassen- und Giro-Verband. Bis Ende des Jahres soll dann der „weit überwiegende Teil“ der Institute mobileTAN und chipTAN eingeführt haben.

Besonders weit sind die genossenschaftlichen Banken. Nach Angaben des Bundesverbands der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken in Berlin wird mobileTAN bereits seit 2009 flächendeckend angeboten. Das chipTAN-Verfahren können norddeutsche Kunden ebenfalls seit 2009 nutzen, seit Juni auch die Kunden in Süddeutschland. Bis Ende des Jahres soll es dann nur noch die moderneren Verfahren geben.

Die Privatbanken hingegen halten teilweise noch an den herkömmlichen Verfahren fest. Kunden der Commerzbank etwa können bislang nur iTAN nutzen. Die Deutsche Bank bietet ihren Kunden zwar auch mobileTAN und chipTAN an. Nach Angaben einer Unternehmenssprecherin wird aber bis auf weiteres auch das iTAN-Verfahren angeboten. Die HypoVereinsbank aus München bietet bereits seit zwei Jahren mobileTAN an und hält ebenfalls zusätzlich an der iTAN-Technik fest.

Für Kunden ist die erhöhte Sicherheit nicht immer umsonst. So müssen sie etwa bei einigen Banken bis zu zehn Euro für den TAN-Generator zahlen. Andere Banken stellen das Gerät wiederum kostenlos zur Verfügung.

Gebühren für den TAN-Generator sind nach Meinung von Eva Raabe von der Verbraucherzentrale Hessen in Frankfurt/Main völlig unverständlich: „Die Bank ist für die Sicherheit beim Online-Banking verantwortlich. Sie handelt vorrangig im eigenen Interesse und muss deshalb ihren Kunden den TAN-Generator kostenfrei zur Verfügung stellen“, meint die Verbraucherschützerin.

Je nach Bank und Kontomodell müssen Kunden auch für jede empfangene SMS bei mobileTAN bezahlen. Bei der Deutschen Bank etwa werden neun Cent pro Buchung fällig. Bei der Hypovereinsbank hingegen ist das System kostenlos. Bei den Sparkassen und den Genossenschaftsbanken werden die Kosten bei jedem Institut unterschiedlich geregelt.

Nach Meinung von Verbraucherschützerin Raabe sollte man seine Bank nicht allein nach dem angebotenen TAN-Verfahren auswählen. Ebenso wichtig seien die Konditionen oder der Service. Wer allerdings dennoch nicht zufrieden ist, sollte über eine Kündigung nachdenken: „Es bleibt mir immer die Möglichkeit, die Bank zu wechseln.“

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