Geheimnis des gesunden Schlafes

Wer sich in der Nacht entspannen möchte, braucht eine gute Matratze. Diese muss nicht unbedingt teuer sein.

Köln. Wie man sich bettet, so liegt man, heißt ein altes Sprichwort. Wie wahr das ist, wird vielen Menschen erst bewusst, wenn sie nach dem Kauf einer Matratze morgens wie gerädert aufwachen.

Eine gute Matratze sorgt nicht nur für erholsamen Schlaf, sondern kann auch Rückenschmerzen oder Allergien vorbeugen. Leider ist es gar nicht so einfach, das perfekte Modell zu finden.

Über den Preis allein definiert sich Qualität nicht, urteilt die Stiftung Warentest in ihrer in Zeitschrift "test" (Ausgabe 3/2009). Das bestätigt auch Ulrich Leifeld, Geschäftsführer des Fachverbands Matratzen-Industrie in Essen: "Man muss nicht weiß Gott wieviel Geld investieren, um eine ordentliche Matratze zu bekommen. Allerdings sollte man genauso wenig zu Billigschnäppchen greifen, auch wenn in der Branche extrem viel über den Preis geworben wird."

Die Auswahl ist mittlerweile riesig. "Besonders im Trend liegen solche aus Kaltschaum", hat Bianca Schmidt vom Fachmagazin "Möbelmarkt" beobachtet. Neu ist dabei, dass viele Hersteller auf ökologisch wertvolle Qualität setzen: Viele Schäume werden nicht mehr ausschließlich aus Erdöl, sondern auch aus natürlichen Ölen hergestellt. Zusätzlich arbeitet die Industrie gern nach dem Sandwichprinzip: Unterschiedliche Lagen Schaumstoff sorgen für idealen Druckausgleich. "Gerade im hochwertigen Bereich ziehen aber Taschenfederkernmatratzen nach", meint Schmidt. Dazu kommen noch Exemplare aus Latex.

Schaum, Federkern und Latex - wer sollte sich denn nun wie betten? "Das lässt sich nicht so pauschal beantworten", erläutert Reimund Heym von der Landesgewerbeanstalt (LGA). "Schaum zum Beispiel ist heute so hochwertig, dass er oft für eine optimale Körperanpassung sorgt." Menschen, die stark schwitzen, seien aber unter Umständen mit Federkern besser bedient, da der für eine bessere Durchlüftung der Matratze sorge. "Und Leute, die sehr groß und sehr schwer sind, fühlen sich eventuell auf Latex besonders wohl, weil sie damit eine sehr stabile Matratze bekommen, die schnell in ihre Ursprungsform zurückkehrt", ergänzt Leifeld.

Um die optimale Matratze für die eigenen Bedürfnisse zu finden, sollte der Käufer zwei Dinge tun: Sich einen ordentlichen Fachberater suchen - und probeliegen. Am besten tun sie das am Wochenende, denn nach einem langen Arbeitstag fühle sich jede Matratze gut an, rät die Stiftung Warentest. Auch genüge ein kurzes "Ins-Bett-Hopsen" nicht, fügt Reimund Heym hinzu. "Eine knappe halbe Stunde sollte man so eine Matratze schon testen, damit man weiß, ob man auf Dauer wirklich gut liegt."

Gut liegen kann man dann, wenn die Wirbelsäule gerade ist, Hüfte und Schulter aber trotzdem so einsinken, dass jeder Punkt des Körpers optimal gestützt wird. "Da man hinten keine Augen hat, muss das der Fachberater prüfen", rät Leifeld. Gibt der sein O.K., kommt es auf das eigene Wohlbefinden an. "Mancher bettet sich lieber hart, der andere eher weich. Wichtig ist, dass man sich im Schlaf mühelos umdrehen kann", rät Heym.

Neben dem Innenleben der Matratzen sind ihre Bezüge das wichtigste Kaufkriterium. "Auch hier sollte man genau nachfragen und die Bezüge nicht nur anschauen, sondern anfassen", rät Leifeld. Der Bezug, im Fachjargon Drell genannt, sollte möglichst elastisch sein. Sinnvoll ist außerdem, darauf zu achten, dass er aus Baum- oder Schafwolle besteht. "Die transportieren Schweiß schneller ab." Auch über die Optik versuchen einige Hersteller zu punkten: Schicke Grautöne oder hübsche rote Steppungen sollen den Kunden zum Kauf verlocken. "Überflüssiger Schnickschnack", urteilt Schmidt.

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