Wutanfälle des Partners nicht ignorieren

Essen (dpa/tmn) - Ehrlichkeit ist in Beziehungen Trumpf - das gilt auch, wenn es um Wutausbrüche des Partners geht. Denn auch hier sollte man aufzeigen, wenn die persönliche Schmerzgrenze überschritten ist.

Im Auto zeigt sich auf einmal das wahre Gesicht des Partners: Kaum auf der Autobahn, wird wütend geflucht, gehupt und gedrängelt. Entpuppen sich Freund oder Freundin als Choleriker, fällt es dem Gegenüber nicht immer leicht, darauf zu reagieren. Die Zähne zusammenbeißen und den Wutanfall ignorieren, ist aber nur eine kurzfristige Lösung. „In dem Moment, wo der andere gerade außer sich ist, muss man das Thema vielleicht nicht ansprechen“, sagt Diplom-Psychologe Rüdiger Wacker. Um das Gespräch herum komme man aber nicht.

Als erstes sollte man sich fragen: „Wo liegt meine Schmerzschwelle? Wie viel Wut des anderen kann ich ertragen?“, sagt Wacker. Dann sollte man dem Partner ehrlich seine Gefühle schildern, etwa: „Ich schäme mich, wenn du so ausrastest.“ Wichtig sei aber auch, den anderen zu fragen: „Wie kann ich dir helfen?“ Vielleicht könnten beide ein Stoppwort vereinbaren, dass der Partner sagen darf, wenn er den anderen als zu cholerisch empfindet. Auch ein humorvoller Spruch sei manchmal gut, um die angespannte Stimmung aufzulösen. Das sollte aber in jedem Fall vorher mit dem Partner abgeklärt werden: Nicht jeder kann mit Scherzen umgehen, wenn er gerade auf hundertachtzig ist.

Verkneifen sollte man sich in jedem Fall alles, was herablassend oder belehrend klingt. Dazu zählt zum Beispiel der Spruch „Das macht man nicht“. Das trage sicher nicht dazu bei, den Blutdruck des anderen zu senken, so Wacker.

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