Pille und Kondom sind beliebteste Verhütungsmittel

Wiesbaden (dpa) - Die Pille und das Kondom sind die beliebtesten Verhütungsmittel der Bundesbürger. Das geht aus einer Befragung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) hervor, die am Donnerstag (31.3.) in Wiesbaden vorgestellt wurde.

Demnach verlassen sich 53 Prozent der Frauen und Männer auf die Pille, 37 Prozent auf Kondome. Die beiden Methoden der Schwangerschaftsverhütung sind den Angaben zufolge schon seit Jahren die beliebtesten.

Manche Paare meinen auch, doppelt halte besser. Deshalb addieren sich die verschiedenen Verhütungsmethoden auf mehr als 100 Prozent. Und 16 Prozent gaben an, gar nicht zu verhüten. Mit einer Spirale verhüten zehn Prozent der Frauen eine ungewollte Schwangerschaft, jeweils fünf Prozent der Frauen und Männer ließen sich sterilisieren. Für Vaginalring, Hormonstäbchen oder die Dreimonatsspritze entscheiden sich dagegen nur ein bis zwei Prozent der Frauen, wie die Befragung unter rund 1000 Bundesbürgern ergab.

Die Zahlen wurden zu Beginn eines dreitägigen Verhütungskongresses vorgestellt. Erstmals tauschen sich dabei nach Angaben der BZgA Gynäkologen, Hebammen, Psychologen, Mitarbeiter von Beratungsstellen, Sozial- und Sexualwissenschaftler bei einer gemeinsamen Veranstaltung über den aktuellen Stand in ihrem Fachgebiet aus.

Dabei geht es auch um Probleme mit Verhütungsmitteln, etwa Nebenwirkungen der Pille, wie BZgA-Direktorin Elisabeth Pott sagte. Manche tun sich auch mit Kondomen schwer. Dabei scheint die Auswahl der richtigen Größe besonders schwierig zu sein: 16 Prozent der Männer berichteten von Problemen damit, wie Pott sagte.

50 Jahre nach ihrer Markteinführung in Deutschland liege die Antibabypille wegen ihrer einfachen Anwendung unangefochten auf dem ersten Platz der beliebtesten Verhütungsmethoden. Vor allem jüngere Erwachsene bis zum Alter von 29 Jahren verwenden zugleich Kondome, um sich vor einer Ansteckung mit dem Aidserreger zu schützen, so Pott. Die Sterilisation dagegen spielt nur bei den Befragten über 40 Jahren eine größere Rolle: 23 Prozent oder fast jeder vierte Befragte dieser Altersgruppe gab sie als Verhütungsmethode an.

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