Partnerschaft: Der Mann und die anderen Frauen

Ob Mutter, die beste Freundin oder Ex – die Nebenbuhlerinnen machen Frauen oft das Leben schwer.

Münster. Irgendwie steckt sie doch in fast jeder von uns, die kleine Prinzessin oder gar Königin: unangefochten begehrt, geliebt und geschätzt von dem Mann. Wären da nicht die vielen anderen potenziellen Nebenbuhlerinnen, die einem den Liebsten streitig machen.

Von seiner Mutter, über seine Schwester, seine beste Freundin und die Ex. Zwar wissen die meisten Frauen, dass sie die Nummer eins sind, trotzdem ärgern die Konkurrentinnen. "Wir können gar nicht anders", sagt die Psychologin Felicitas Heyne.

Es sei evolutionär bedingt, dass Frauen emotionale Bindungen des Mannes zu anderen nur schwer ertragen. In einen Wettstreit mit den anderen Frauen zu treten, sei aber zum Scheitern verurteilt. Seine Frauen im Überblick:

Mutti ist die Beste, das weiß jedes Kind, jeder Junge sowieso, und das meist bis ins Erwachsenenalter. "Kein Wunder, ist die Mutter doch die erste Frau, zu der die meisten Jungen in eine abhängige Beziehung treten, von der sie im besten Fall innige und uneingeschränkte Liebe und Zuneigung erfahren", erklärt die Paarberaterin Anne Frische. Das allerdings hat oft zur Folge, dass sich Mütter auch noch bei ihren erwachsenen Kindern einmischen.

Felicitas Heyne rät zur Gelassenheit: "Die Schwiegermutter muss nicht zur besten Freundin avancieren." Am besten sei, sie mit Freundlichkeit und emotionaler Großzügigkeit zu erschlagen.

"Ein aufmerksamer Bruder bekommt von der Schwester eine Idee davon, wie Mädchen ticken", erklärt Frische. Schwestern könnten zu guten Ratgeberinnen und später gar zu Verbündeten der Partnerin werden. "Schwestern sind eigentlich eine gute Vorbereitung für spätere Beziehungen." Nur wenn sie sich in die Angelegenheiten des Paares einmischt, sei das nicht in Ordnung.

"Da wird es ein bisschen schwieriger, weil beste Freundschaften zwischen Männern und Frauen oft ein zweiter Aufguss einer gescheiterten Liebesbeziehung sind", sagt Heyne. Problematisch wird es, wenn man Sorge hat, dass die andere einen links überholt und man selbst zu kurz kommt. "Das hat dann aber meist etwas mit dem eigenen Selbstwertgefühl und der Beziehung an sich zu tun", erklärt Frische.

Sie stellt so manche Frau auf eine harte Probe. "Die Versuchung ist einfach zu groß, sich mit seiner Vorgängerin zu vergleichen", erklärt Frische. Das tue nie gut. Problematisch wird es, wenn die alte Beziehung noch nicht überwunden ist und Verhaltensmuster auf die neue Frau projiziert werden. "Und natürlich sollte der Mann keine emotionalen Probleme mit der Ex besprechen." Wichtig sei es auch, dass der Mann die Freundschaften zu den anderen Frauen nicht geheim hält.

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