Hilfe durch Angehörige Körperpflege, Zahnpflege, Essen: Tipps für die Pflege

Berlin (dpa/tmn) - Viele Pflegebedürftige werden von Angehörigen versorgt und betreut, die das eigentlich nicht gelernt haben. Sich die einzelnen Bereiche der Pflege anzueignen, kann eine große Herausforderung sein.

Hilfe durch Angehörige: Körperpflege, Zahnpflege, Essen: Tipps für die Pflege
Foto: dpa

Das Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP) gibt Tipps für die Praxis:

Körperpflege

Hilfe beim Waschen oder Eincremen anzunehmen, fällt Pflegebedürftigen häufig nicht leicht. Die tägliche Körperpflege erfordere daher ein besonderes Feingefühl des Pflegenden, heißt es in dem Ratgeber „Körperpflege“ des ZQP. Wichtig ist, die Selbstständigkeit noch so weit wie möglich zu erhalten. Das heißt: besser anleiten und unterstützen als einzelne Aufgaben komplett zu übernehmen.

Scham spielt bei der Körperpflege naturgemäß eine große Rolle. Das ZQP rät daher, an der Tür ein „Bitte nicht stören“-Schild aufzuhängen. Spricht man während des Waschens über Alltägliches, lockert das die Atmosphäre zudem etwas auf.

Mundpflege

Auch beim Zähneputzen brauchen viele Pflegebedürftige früher oder später Unterstützung. Es helfe, die Mundpflege zu institutionalisieren, heißt es im Ratgeber „Mundpflege“ des ZQP. Vertraute Abläufe geben Sicherheit. Außerdem wichtig: die vertrauten Produkte zu verwenden. Also nicht einfach die Zahnpasta wechseln, ohne zu fragen.

Während des Zähneputzens sitzen Pflegebedürftige am besten bequem und sicher. Sie sollten so viel wie möglich allein machen. Pflegende greifen nur da ein, wo sie müssen - zum Beispiel beim Aufschrauben der Zahnpastatube.

Vor und nach der Mundpflege sollten sich Pflegende und Pflegebedürftige die Hände waschen. Sie haben ein besonders hohes Risiko für Infektionen. Die Lippen werden häufig spröde und reißen in den Mundwinkeln ein. Es empfiehlt sich daher, die Lippen nach der Mundpflege mit einem Pflegestift oder einer fetthaltigen Salbe zu pflegen.

Hilfe beim Essen

Viele Pflegebedürftige - vor allem Menschen mit Demenz - haben nicht mehr so viel Appetit oder zum Beispiel vor allem Appetit auf Süßes. Pflegende sollten versuchen, sie zum Essen zu motivieren. Aber: Sie dürfen niemals zum Essen gezwungen werden. Stattdessen hilft es, ihre Vorlieben zu berücksichtigen und zum Beispiel in regelmäßigen Abständen eine Leibspeise zu kochen. Eine gemütliche Atmosphäre macht mehr Lust auf die Mahlzeit. Das Essen selbst sollte möglichst appetitlich angerichtet sein.

Auch hier ist zudem wichtig, die Selbstständigkeit so weit es geht zu erhalten. Statt gleich zu füttern, sollten sich Pflegende nach geeigneten Hilfsmitteln umsehen, die das Essen erleichtern. Es gibt beispielsweise Geschirr mit erhöhtem Rand oder Thermogeschirr, auf dem die Speisen lange warm bleiben. Bei Bewegungseinschränkungen hilft Besteck mit verstärkten oder geriffelten Griffen. Es gibt solche Griffe auch zum Aufstecken.

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