Kaiserschnittkinder haben oft ein schwächeres Immunsystem

München (dpa/tmn) - Kommt ein Kind per Kaiserschnitt auf die Welt, kann sein Immunsystem schwächer sein. Denn während einer natürlichen Geburt besiedeln Keime und Bakterien das Baby. Was sich ungesund anhört, ist für die Entwicklung des Babys sinnvoll.

Durch den Vorgang einer natürlichen Geburt kommt ein Baby mit Bakterien und Keinem aus der Darm- und Vaginalflora der Mutter in Berührung. Das ist aber keineswegs ungesund, sondern stärkt das Immunsystem des Kindes - insbesondere die Darmflora. Beim Kaiserschnitt entfällt diese Besiedlung mit Keimen. Darauf weist die Stiftung Kindergesundheit in München hin.

Wissenschaftler der Universität München haben die Folgen der fehlenden Keimbesiedlung erforscht. Sie beobachteten über ein Jahr lang die Entwicklung von 865 Babys, die vier Monate voll gestillt wurden. Demnach war unter anderem das Risiko für Kaiserschnittkinder fast doppelt so hoch, im ersten Lebensjahr an Durchfall zu erkranken. Auch reagierten sie empfindlicher auf Nahrung als die natürlich geborenen Babys: Das Risiko, auf ein Lebensmittel sensibel zu reagieren, war bei ihnen mehr als doppelt so hoch.

Die Stiftung Kindergesundheit rät daher, sich nur dann für einen Kaiserschnitt zu entscheiden, wenn dies medizinisch notwendig sei. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn das Baby quer oder schräg liegt. Angst vor den Wehen sollte kein Grund für einen Kaiserschnitt sein: Verschiedene Mittel könnten die Wehenschmerzen während einer natürlichen Geburt wirksam lindern, so die Stiftung.

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