Bindungsstörungen bei vernachlässigten Kindern

Berlin (dpa/tmn) - Mangelnde Zuwendung der Eltern kann bei Kindern zu Bindungsstörungen führen. Probleme mit Gleichaltrigen und Erwachsenen sind oft die Folge. Eine Therapie hat nur Erfolg, wenn die Eltern mitarbeiten.

Insbesondere in den ersten Lebensjahren wirke sich zu wenig Liebe und Geborgenheit entscheidend auf die Bindung aus, erläutert Ingo Spitczok von Brisinski vom Berufsverband für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik (BKJPP) in Berlin. Für eine stabile Beziehung zwischen Eltern und Kindern sei aber nicht allein die Zeit entscheidend, die beide miteinander verbringen. Vielmehr komme es auf die Qualität an, die sich durch Rückhalt und emotionale Nähe zeige.

Bindungsgestörte Kinder haben Schwierigkeiten, Kontakt sowohl zu Erwachsenen als auch zu Gleichaltrigen herzustellen. Weitere Symptome sind ein ängstliches und übervorsichtiges Auftreten der Kinder oder aggressives Verhalten gegen sich selbst. Besteht der Verdacht auf eine Bindungsstörung, kann eine Therapie bei einem Kinder- und Jugendpsychiater helfen. Dabei werde versucht, eine stabile Umgebung herzustellen, in der das Kind Beziehungen herstellen kann, erläutert von Brisinski. Entscheidend für den Behandlungserfolg sei die Mitarbeit der Eltern.

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