Alzheimer-Patienten Weihnachten nicht überfordern

Wiehl (dpa/tmn) - Alzheimer-Patienten werden durch ein überladenes Weihnachtsprogramm häufig überfordert. Sie reagieren dann schnell ängstlich oder verwirrt, erläutert Martin Haupt von der Deutschen Gesellschaft für Gerontopsychiatrie und -psychotherapie in Wiehl.

Besser sei es daher, das Weihnachtsfest mit betroffenen Patienten in einem kleinen, vertrauten Kreis zu begehen. Haupt empfiehlt bekannte Rituale wie Gottesdienstbesuche, Weihnachtsliedersingen und den Austausch von Geschichten aus früheren Tagen. So können sich die Betroffenen geborgen und sicher fühlen, und es lasse sie entspannen. Aufgrund ihrer Krankheit fühlten sie sich der Vergangenheit manchmal mehr verbunden als der Gegenwart. Sinnvoll sei auch, sie in einfache Haushaltstätigkeiten einzubinden und ihnen damit die Chance zu geben, sich zugehörig und nützlich zu fühlen.

Als Weihnachtsgeschenke für Demenzkranke eignen sich Haupt zufolge besonders gut Dinge, die die Sinne der Betroffenen durch Klänge, Lichteffekte, Tasterlebnisse oder Düfte anregen und mit Erinnerungen verbunden sind. Das könnten Fotos von Familienmitgliedern, ein früheres Lieblingsparfüm, ein Bildband von der Gegend, in der der Kranke aufgewachsen ist, oder Musik zum Mitsingen sein. In Deutschland leiden mehr als eine Million Menschen an Demenz.

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