EU will neue Verbote für Stromfresser

Adapter sollen nur Energie verbrauchen, wenn die Anschlussgeräte aktiv sind.

Brüssel. Haben Sie schon einmal bemerkt, dass ihr Adapter für den tragbaren Computer wirklich heiß wird, ebenso wie die vielen Netzgeräte, die zwischen Steckdose und Halogenlampe oder anderen Stromverbrauchern geschaltet sind? Überall begegnen uns die kleinen, meist schwarzen Blöcke und leisten ihren Beitrag gegen den Klimaschutz, erhöhen Stromverbrauch und Kosten.

Doch diese ineffizienten Kistchen sollen nun bald im Museum landen, wenn das Europäische Parlament Ernst macht mit einem Gesetzesvorschlag für neue Energiestandards, den die Brüsseler EU-Kommission vorgeschlagen hat. Danach sollen die stromfressenden Adapter bereits im Jahr 2011 ausgedient haben, in allen 27 EU-Staaten. Mit dem Thema befassen sich die Abgeordneten im Europäischen Parlament in der kommende Woche. Bereits ab 2010 sollen die Adapter mit "aktiver Effizienz” ausgestattet sein und ein entsprechendes Kennzeichen bekommen.

Diese Mini-Trafos dürfen nur noch dann Strom verbrauchen, wenn die Lap-Tops, Telefone, Modems und anderen Anschlussgeräte wirklich gerade Strom verbrauchen und aktiv sind. Der neue Typ Adapter soll kompatibel mit allen existierenden Haushalts- und Bürogeräten und kaum teurer sein als die heutigen Stromfresser. In Brüssel rechnet die EU-Kommission mit einer gewaltigen Einsparung des Stromverbrauchs: Er entspräche dem gesamten Strombedarf des Staates Litauen. Innerhalb von zehn Jahren würde der Stromverluste beim Verbrauch in Haushalten und Büros in der EU um ein Drittel reduziert.

Eine ebenfalls beträchtliche Summe will die EU-Kommission bei den Umwälzpumpen in Heizungssystemen einsparen. Diese Pumpen laufen heute im Dauerbetrieb und pumpen heißes Wasser durch die Heizungsrohre und Heizkörper von Wohngebäuden und Geschäftshäusern.

Die meisten dieser 140 Millionen Umwälzpumpen (EU-weit) liefen heute permanent, obwohl das unnötig sei. Bis 2013 sollen die kleinen Pumpen im Einsatz durch "intelligente” ersetzt werden, die nur laufen, wenn nötig. Zugleich sollen sie ihre Pumpleistung anpassen können. Brüssel erwartet durch das Auswechseln der Pumpen sinkende Stromkosten in Höhe von insgesamt 2,2 Milliarden Euro (EU-weit) ab dem Jahr 2020. Private Haushalte könnten bis zu 20 Prozent Strom einsparen, den die Pumpen verbrauchen.

Ebenfalls soll der Energieverbrauch von Fernsehgeräten künftig gekennzeichnet werden. Ein Etikett soll den Käufern Orientierung bieten, vergleichbar, wie es heute bei Kühlschränken sichtbar ist mit den Klassen A bis G.

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