Espresso: Viele Wege führen zum Ziel

Kaffee-Getränk: Auch die Zubereitung ist Geschmackssache. Ein Modell-Überblick.

Hamburg. Espressomaschinen sind oft glänzende Schmuckstücke und ein Statussymbol in der Küche. Abgesehen vom Design ist aber wichtig, wie der Kaffee schmeckt. Für jede Vorliebe gibt es unterschiedliche Modelle von Espressomaschinen, die alle ihre Vor- und Nachteile haben. Vollautomat, halbautomatische Siebträgermaschine oder Portionsgerät: Wie finde ich heraus, welche Maschine die passende für mich ist?

"Mit einer Siebträgermaschine lässt sich hervorragender Kaffee in Gastronomiequalität herstellen", sagt Holger Preibisch vom Deutschen Kaffeeverband in Hamburg. Diese Geräte eignen sich besonders für Fortgeschrittene. "Die Bedienung erfordert handwerkliches Geschick, Freude am Experimentieren und Erfahrung."

Es ist daher nicht so einfach, einen richtig guten Espresso mit dieser Maschine zu machen. "Viele Einstellungen müssen selber vorgenommen werden. So müssen etwa Temperatur, Mahlgrad der Kaffeebohnen, Dosierung und Anpressdruck des Kaffeemehls im Siebträger angepasst werden", sagt der Fachbuch-Autor Dimitrios Tsantidis aus Düsseldorf. Bei der falschen Handhabung - etwa, wenn das Kaffeemehl zu fein oder zu grob gemahlen ist - könne es durchaus passieren, dass ein Spitzenkaffee plötzlich nicht mehr schmeckt, warnt Tsantidis.

Einfacher in der Handhabung als die Siebträgermaschinen sind die beliebten, aber oft teuren Vollautomaten. "Die sind leichter zu bedienen und zu reinigen, dafür kann man nicht jede Feinheit individuell einstellen", erklärt Preibisch. "Vollautomaten beschränken sich in den einstellbaren Parametern meist auf den Mahlgrad, die Menge des Kaffeemehls und die Brühdauer."

Sind die Voreinstellungen aber erstmal festgelegt, reicht künftig ein Knopfdruck, und der Espresso wird automatisch wie gewünscht zubereitet.

Eine weitere Variante sind Einzel-Portionsgeräte, die mit Kapseln betrieben werden, in denen sich das Kaffeemehl befindet. "Wer eine solche Maschine kauft, entscheidet sich zugleich für einen Kaffeeröster, da die Kapseln der Maschinen in der Regel jeweils an den Kaffee aus einer Rösterei geknüpft sind", sagt Preibisch. So bieten einige Hersteller die Pads zum Nachkaufen nur in Geschäften in Großstädten oder im Internet an.

Viele dieser Maschinen erzeugen zudem nicht den für einen richtigen Espresso nötigen Druck von mindestens neun bar - und machen so im Endeffekt doch nur Kaffee. "Charakteristisch für den Espresso ist aber, dass Wasser schnell und mit viel Druck durch das Kaffeemehl fließt", erklärt Brigitte Kluth-Kosnik von der Stiftung Warentest in Berlin. "Nur dann entsteht auf der Oberfläche die typische Crema, die wie eine Aromaversiegelung wirkt."

Die Pad-Maschinen sind laut Tsantidis für Vieltrinker nicht zu empfehlen. "Der Preis beträgt pro Kilo bis zu 40 Euro, während ein Kilo wirklich gute Espressobohnen schon für etwa 25 Euro zu haben ist", erklärt der Autor. Außerdem sei die Verwendung dieser Kapseln nicht umweltfreundlich - zumindest, wenn sie, wie so häufig, aus Aluminium oder Kunststoff hergestellt sind.

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