Gesundheitsschädigend Englischer Fußballverband schafft Kopfballtraining für Kinder ab

London · Der englische Fußball-Verband hat am Montag neue Regeln vorgestellt und Kopfballübungen für Kinder im Grundschulalter abgeschafft.

 Im Jugendbereich soll in England ab der U12 Kopfbälle nur noch selten trainiert werden. Hintergrund ist eine Untersuchung aus dem vergangenen Jahr, die von der FA und der Spielergewerkschaft PFA in Auftrag gegeben wurde. Symbolbild

Im Jugendbereich soll in England ab der U12 Kopfbälle nur noch selten trainiert werden. Hintergrund ist eine Untersuchung aus dem vergangenen Jahr, die von der FA und der Spielergewerkschaft PFA in Auftrag gegeben wurde. Symbolbild

Foto: picture alliance / dpa/Julian Stratenschulte

Auch im Jugendbereich ab der U12 sollen Kopfbälle nur noch selten trainiert werden. Bei der U18 sollen sie „soweit wie möglich“ reduziert werden. Im Spiel sind Kopfbälle weiterhin in allen Altersklassen erlaubt. Der Schritt der FA ist eine Vorsichtsmaßnahme, um das Risiko von Hirnverletzungen zu mindern. Zuvor hatten britische Medien über die Maßnahme berichtet. Auch der schottische Verband will demnach das Kopfballtraining beim Fußball-Nachwuchs verbieten.

Hintergrund ist eine Untersuchung aus dem vergangenen Jahr, die von der FA und der Spielergewerkschaft PFA in Auftrag gegeben wurde und zu dem Ergebnis kam, dass Fußballprofis im Vergleich zur britischen Gesamtbevölkerung mit einer 3,5 Mal höheren Wahrscheinlichkeit an einer degenerativen Hirnkrankheit sterben. Laut der Studie ist die Wahrscheinlichkeit, an Demenz zu erkranken, bei Fußballern 3,45 Mal höher - das Risiko, an Alzheimer zu erkranken, sogar 4,4 Mal höher.

Eine Ursache dafür lieferte die Untersuchung nicht. Über einen Zusammenhang mit Kopfbällen wird bisher nur spekuliert, und einen wissenschaftlichen Beweis gibt es nicht. Die FA ist aber alarmiert. FA-Chefärztin Charlotte Cowie hatte dazu im Dezember gesagt: „Es ist unabdingbar, dass wir im Fußball jetzt alles tun, um zu verstehen, was die Gründe für dieses erhöhte Risiko sind, und was wir tun können, um zukünftige Generationen von Fußballern davor zu schützen.“

Bei der kommenden Generalversammlung der Regelhüter des International Football Association Boards (Ifab) am Samstag steht das Thema Gehirnerschütterung ebenfalls auf der Tagesordnung. Die FA macht sich für eine zusätzliche Wechselmöglichkeit stark, wenn sich ein Spieler am Kopf verletzt hat.

(dpa)
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