Durch Taschengeld sparen lernen
Experten sind sich einig: Kinder sollten ab der ersten Klasse Geld bekommen.
Düsseldorf. Am Weltspartag Ende Oktober haben Sparkassen und manche Banken wieder besonders Kinder und ihre Eltern angesprochen. Oft kommt dann auch die Höhe des Taschengeldes zur Sprache - immer wieder auch ein Streitpunkt in den Familien.
Ein Rechtsanspruch auf Taschengeld besteht nicht. Doch Experten sind sich einig, dass Kinder Taschengeld bekommen sollten. Denn: "Taschengeld dient dazu, dass Kinder den Umgang mit Geld lernen", sagt Christine Feil vom Deutschen Jugendinstitut in München.
Taschengeld gibt zudem nicht nur Eltern eine Chance, mit ihren Kindern über das Thema Finanzen zu sprechen. Es vermittelt den Kindern auch ein Zugehörigkeitsgefühl zu Gleichaltrigen, die in aller Regel ebenfalls Taschengeld erhalten: Eine Studie des Marktforschungsinstituts Synovate ergab, dass 52 Prozent aller Sechs- bis Achtjährigen, 75Prozent der Neun- und Zehnjährigen und 83 Prozent der Elf- und Zwölfjährigen über regelmäßiges Taschengeld verfügen.
Geldtipps:
Ab wann, wie viel, wie oft? Zu früh sollten Eltern nicht damit beginnen. Aber spätestens ab der ersten Klasse können Kinder ein kleines Taschengeld bekommen. Anfangs empfiehlt sich eine wöchentliche Auszahlung. Ab etwa zehn oder elf Jahren können sich Kinder auch größere Summen einteilen, so dass Eltern zu einer monatlichen Zahlung übergehen können. Wie viel Geld es gibt, hängt vom Alter des Kindes, aber auch von den finanziellen Möglichkeiten der Familie ab. Jugendämter und das Bundesfamilienministerium haben Empfehlungen herausgegeben. Dort finden Eltern eine erste Orientierung. Wichtig ist, dass das Geld pünktlich und ohne Murren ausgezahlt wird und dass Eltern es nicht verwenden, um Wohlverhalten des Kindes zu belohnen oder Fehlverhalten zu bestrafen.
In welcher Form? Im Grundschulalter empfiehlt sich Bargeld. Bei älteren Kindern kommt auch ein eigenes Kinder- oder Jugendgirokonto mit kostenloser Kontoführung in Frage. Es ist grundsätzlich nicht möglich, das Konto zu überziehen - der Nachwuchs kann also keine Schulden machen. Prepaid-Kreditkarten, bei denen ein eingezahltes Guthaben aufgebraucht wird, sind erst dann sinnvoll, wenn Kinder oder Jugendliche auch mit größeren Geldbeträgen verantwortungsvoll umgehen können (etwa ab 13 oder 14 Jahren). Wichtig: Achten Sie auf die Nebenkosten, etwa für Bargeld-Abhebungen am Automaten.