DHL wird erpresst: Vorsicht bei Annahme von Paketen
Nach dem Fund einer Paketbombe in Potsdam rät die Polizei zur Vorsicht bei der Annahme von Paketen mit unbekanntem Absender in der Vorweihnachtszeit.
Potsdam. Nach dem Fund einer Paketbombe in Potsdam rät die Polizei zur Vorsicht bei der Annahme von Paketen mit unbekanntem Absender in der Vorweihnachtszeit. „Wenn Leuten etwas seltsam vorkommt, sollte unbedingt die Polizei gerufen werden“, sagte ein Polizeisprecher in der Nacht zum Montag. Dies gelte etwa, wenn der Absender nicht eindeutig zugeordnet werden könne oder ganz und gar fehle.
Mit dem am Freitag an eine Apotheke am Potsdamer Weihnachtsmarkt gesendeten gefährlichen Paket sollte nach Einschätzung der Ermittler der Paketdienst DHL erpresst werden. In der Nacht gab es zunächst keine neuen Spuren zu dem oder den Tätern. Es werde aber rund um die Uhr ermittelt, sagte der Sprecher. Seit den ersten Erkenntnissen zu der Erpressung stehen die Brandenburger Ermittler nach Angaben von Innenminister Karl-Heinz Schröter (SPD) mit DHL „in engstem Kontakt“. In den „nächsten Stunden und Tagen“ werde es eine sehr enge Zusammenarbeit geben, erklärte Schröter am Sonntagabend in der Nachrichtensendung RBB-Aktuell. DHL werde auch intern prüfen. Das Unternehmen selbst wollte sich am Sonntag nicht dazu äußern.
Die Brandenburger Behörden gehen von einem Täter oder einer Tätergruppe aus der Region aus. Das sei letztlich noch nicht hundertprozentig belegt, sagte Schröter. Aber Nachfragen an alle Landeskriminalämter in Deutschland hätten ergeben, dass kein anderes Land betroffen sei. Die Pakete seien jeweils in Brandenburg aufgegeben und an Adressen in Brandenburg geliefert worden. Am Freitag war ein verdächtiges Paket bei einem Apotheker abgegeben worden, der sein Geschäft direkt am Potsdamer Weihnachtsmarkt hat. In dem Paket befanden sich Hunderte Nägel und ein sogenannter Polenböller. So werden umgangssprachlich Feuerwerkskörper bezeichnet, die wegen Sicherheitsmängel in Deutschland illegal sind.